Über dreißig Jahre sind die Briten von IQ bereits in der Szene aktiv und kommen mit dem aktuellen Werk „Road Of Bones“ auf ihren zehnten Studio-Output. Fans mussten sich aber tapfer gedulden, denn der Vorgänger „Frequency“ hat schon wieder gut fünf Jahre auf dem Buckel. Zwischenzeitlich hat sich auch etwas getan, denn mit Gründungsmitglied Tim Esau hat man einen Heimkehrer, wodurch IQ abgesehen vom neuen Keyboarder Neil Durant, nun wieder in Originalbesetzung musizieren. Interessant ist dabei, dass sämtliche Musiker, abgesehen von Gitarrist Mike Holmes, bereits der Band den Rücken kehrten und doch wieder zurückfanden.

„Road Of Bones“ zeigt IQ in bester Form und bietet fünf gelungene Progressive-Rock Songs, die verhältnismäßig schnell zünden und Fans der Band nicht enttäuschen dürften, vor allem weil der düstere Anstrich der Songs wieder einmal sehr schön für Atmosphäre sorgt. Egal ob der mit extrem dichter Atmosphäre ausgestattete Opener „From The Outside In“, der manchmal an die Landskollegen THRESHOLD erinnert, das verträumt beginnende und sich schön steigernde Titelstück „The Road Of Bones“, das Mammutwerk „Without Walls“ oder das leicht poppige „Ocean“ – hier wird dem Prog-Herz eigentlich fast alles von DREAM THEATER bis hin zu AYREON geboten, wenn auch in viel ruhigeren Klangfarben. Leider haben sich dann trotz der Raffinesse, vor allem beim abschließenden „Until The End“, so manch kleine Längen eingeschlichen, was aber durch so manch genialen Part und die angenehme Stimme von Frontmann Peter Nicholls wieder wett gemacht wird. Außerdem wagen es IQ aber nie irgendwie ausufernd zu werden oder den Hörer bewusst fordern zu wollen.

„The Road Of Bones“ ist eine wunderbare Prog-Reise, die Fans absolut ansprechen sollte. Wer die Briten noch nicht kennt, aber mit den erwähnten Genre-Kollegen etwas anfangen kann, der wird auch hier sicher etwas für sich finden. „The Road Of Bones“ beinhaltet auch noch eine zweite CD als Bonus, die mir aber leider nicht vorliegt.