AVATAR - Hail The Apocalypse
Label: Gain / Sony
In Schweden freut man sich noch über die schönen Dinge – und so senden AVATAR ein „Hail The Apocalypse“ raus in die Welt – und dieses hat es in sich. Zum ersten Mal entdeckte ich die Jungs im Vorprogramm von AVENGED SEVENFOLD im vergangenen Jahr. Mit ihrer coolen Performance, gelungenen Bühnenoutfits und fettem sowie düsterem Sound konnten diese auf jeden Fall punkten und für Aufsehen sorgen. Jetzt liefern die Nordmänner den Nachfolger zum erfolreichen „Black Waltz“ in Form von „Hail The Apocalypse“.

Der Titeltrack startet mit einem unverschämt coolen Riff, das ohne Ende groovt und mir ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Der Track macht so ungemein Spaß, dass man mehr will. Sänger Johannes Michael Gustaf Eckerström röchelt sich mit seiner heiseren Stimme durch den Song, bleibt aber schön im Ohr hängen und lädt im Refrain zum Mitbrüllen ein. Das folgende „What I Don´t Know“ schlägt aber im Anschluss schnell ganz andere Töne an. Ruhig und atmosphärisch beginnt man und mit cleanen Vocals hypnotisiert uns Johannes zu Beginn, ehe man in einen düsteren Horror-Zirkus einlädt – wenn man von den Melodien und der Rhythmik ausgeht. Passt ja auch irgendwie zur Optik der Band und sollte nicht das letzte Mal daran erinnert haben. Der Song spielt mit verschiedenen Stimmungen und ändert immer wieder den Rhythmus, ehe man mit dem brutalen „Death Of Sound“ düster drauf los thrasht. Auch hier muss Drummer John Alfredsson wieder ein Kompliment gemacht werden. Der Mann haut präzise aber trotzdem verspielt in seine Felle, so dass es stets eine Freude ist, seinen Rhythmen zu lauschen. Der Refrain ist kontrastreich ausgefallen und geht mit den cleanen Vocals schnell ins Ohr, ehe man wieder drauf los thrasht. Es bleibt schauerlich und man fühlt sich immer mehr in den abgefahrenen Horror-Zirkus hineingezogen. „Vultures Fly“ packt und lässt einen nicht mehr los, während „Bloody Angel“ als übles musikalisches Kindermärchen durchgehen könnte. Leider werden die Kleinen danach aber wohl nicht sonderlich schön träumen. Dagegen sind das abgefahrene „Murderer“ und das eher schlicht gehaltene Geholze „Get In Line“ viel direkter und heftiger, aber nicht minder spannend ausgefallen.

Es bleibt aber weiter spannend und abwechslungsreich, denn „Puppet Show“ wird seinem Namen absolut gerecht und erinnert erneut an schaurige Jahrmärkte aus üblen Filmen, während das heftige „Tsar Bomba“ mit deutschen Texten überrascht und der atomsphärische Doppelpack „Something In The Way“ und das überirdische „Tower“ an Intensität kaum zu überbieten ist. Mit seiner düsteren aber trotzdem positiv wirkenden Erzählstimme packt Johannes zum Schluss einen nochmal so fest, dass man nicht anders kann als die Reapeat-Taste zu drücken.

AVATAR liefern mit dieser düsteren Bombe einen Überraschungshit, den ich auch nach dem fulminanten Auftritt im vergangenen Jahr absolut nicht erwartet hätte. Abwechslungsreich, intensiv, atmosphärisch und in jeder Hinsicht innovativ zeigen AVATAR, dass man noch lange nicht alles gesagt hat.

avatarmetal.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Hail The Apocalypse
2. What I Don’t Know
3. Death Of Sound
4. Vultures Fly, Bloody Angel
5. Murderer
6. Tsar Bomba
7. Puppet Show
8. Get In Line
9. Something In The Way
10. Tower
Gesamtspielzeit: 50:17

maxomer
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Beitrag vom 20.05.2014
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