TRIPTYKON - Melana Chasmata
Label: Century Media
Als TRIPTYKON, die Formation um Tom Gabriel Warrior (Ex-CELTIC FROST) 2010 ihr erste Album „Eparistera Daimones“ von der Leine ließen, sorgte das damals bereits für unerhörtes Aufsehen. Vier Jahre später ist die Spannung auf das zweite Album wohl ungebrochen groß. Für Perfektionisten wie Tom Warrior wahrscheinlich keine allzu lange Pause, turbulent aber in jedem Fall.

Die Resonanzen der persönlichen Umstände in der Musik sind unverkennbar. Schritt man auf „Eparistera Daimones“ bereits musikalisch durch düstere Gefilde, taucht man bei „Melana Chasmata“ noch weiter in sie hinein. Doch auch schnellere Passagen finden sich öfter als am Vorgänger wieder, sogar Thrash Metal-Allüren blitzen durch. „Melana Chasmata“ ist in diesem Sinne vielschichtiger, verliert dabei aber keinesfalls an Tiefgang oder Feinschliff. Jede Passage sitzt, jede Passage ist nötig und hat seinen Platz im Song. Ähnlich wie „Goetia“ als Eröffnungstrack von „Eparistera Daimones“, erfolgt mit „Tree of Suffocating Souls“ ein ähnlich brachialer Einstieg, der aber gänzlich auf Noise-Zwischenspiele verzichtet. Danach wird wieder ein Wechselspiel aus schleppend-doomigen Songs und schnelleren Nummern geboten.

„Boleskine House“ sticht durch die gelungene Konterkarierung Tom Warriors und durch Simone Vollenweiders kräftige Stimme, die die Atmosphäre des Songs entschieden prägt. Überhaupt ließ man sich in den Songstrukturen viel Platz zum Experimentieren. „Aurorae“ startet und endet mit einem prägnanten Drumbeat, der sich als tragendes Gerüst durch den Song hindurch zieht und dabei so etwas wie das Herzstück wird. Der auffälligste Unterschied zu „Eperaistera Daimones“ ist wohl, dass man, egal wie oft man „Melana Chasmata“ auch durchhören mag, keine Redundanzen, unnötige Passagen oder erzwungene Brüche in der Songstruktur – wie zum Beispiel die Piano-Passage in „Myopic Empire“ – entdeckt. „Melana Chasmata“ wirkt in dieser Hinsicht wie aus einem Guss und obwohl manche Passagen vielleicht überraschend wirken mögen, sind sie doch die logische Konsequenz aus dem vorhergehenden Songaufbau.

Der Sound ist wieder so, wie man ihn aus dem aktuellen Schaffenswerk von Tom Warrior gewohnt ist, soll heißen, der Gain-Regler ist bei den Gitarrenverstärkern bis zum Anschlag aufgedreht und der Bass tritt aus der Rhythmusfraktion heraus und prägt das Klangbild ohne dabei jemals störend zu wirken. Insgesamt unterstreicht die Produktion sehr gelungen die Stimmung der Songs und lässt somit kaum etwas zu wünschen übrig. Gleiches gilt für das Artwork, für das wieder Werke des Schweizer Künstlers H. R. Giger gewählt wurden, aber auch die Bandfotos im Booklet sind erstaunlich sehenswert geworden. „Melana Chasmata“ ist als ein durch und durch gelungenes Album geworden, mit dem das Duo Tom Warrior und V. Santura eindrucksvoll zur Schau stellen, wie gutes Songwriting aussehen kann und überhaupt, wie man eine CD samt Booklet imposant gestaltet. Chapeau!

www.triptykon.net/


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Tree Of Suffocating Souls
2. Boleskine House
3. Altar Of Deceit
4. Breathing
5. Aurorae
6. Demon Pact
7. In The Sleep Of Death
8. Black Snow
9. Waiting
Gesamtspielzeit: 67:23

Asator
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Beitrag vom 13.05.2014
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