Auch in Österreich tut sich was im Thrash-Sektor. Als Newcomer können GARAGEDAYS mit einigen Demos und dem aktuell erscheinenden zweiten Lonplayer „Passion Of Dirt“ wohl nicht mehr bezeichnet werden. Jugendlichen Elan und Spielfreude kann man den Tirolern sicher nicht abstreiten. Bei den Demos „Wild And Dangerous“ und „Leather & Spikes“ fehlte mir noch etwas die Eigenständigkeit, doch mit dem Debüt „Dark And Cold“ aus dem Jahr 2002 zeichnete sich schon eine schöne Entwicklung ab.

Mit „Passion Of Dirt“ gehen GARAGEDAYS diesen Weg nun konsequent weiter, lassen zwar immer noch erahnen, dass METALLICA, TESTAMENT, DEATH ANGEL oder auch KREATOR zu ihren Idolen zählen, doch die Herren haben mittlerweile eine eigene Linie gefunden. Das ist eigentlich düsterer, meist stampfender Thrash Metal mit gelegentlichen Speed-Attacken, rauer Stimme und viel Groove. Auch der Sound der Platte kann sich hören lassen, denn dieser klingt wunderbar Old-School, druckvoll und leicht dreckig. Sei es der MidTempo-Kracher „It Rules“ oder das flotte, rockende „Never Give It Up“ oder brutalere Headbanger wie „Razorblade“, die Songs machen einfach unheimlich Laune und sollten auf der Bühne richtig gut knallen. Dass GARAGEDAYS aber auch schön ruhig können zeigen die Akustik-(Halb)Balladen „Streets“ und „The Unknown Feeling“, die einen wieder Dezent an TESTAMENT denken lassen. Hier kann auch Frontmann Marco Kern mal zeigen, dass er sich nicht hinter den fetten Thrash Soundwänden verstecken muss. Trotzdem holte man sich ein paar Gast- bzw. Backingvocals von Ralf Scheepers (PRIMAL FEAR), der die Platte übrigens auch produzierte.

Mit „Passion Of Dirt“ haben GARAGEDAYS vielleicht (noch) kein Meisterwerk abgeliefert, doch sicherlich ein interessantes sowie kurzweiliges Thrash-Erlebnis, dass international absolut mitspielen darf und erneut zeigt, dass sich in unseren Landen etwas tut. Fans der alten Thrash Metal-Schule sollten auch mal vor der Haustüre nach neuem Stoff suchen – es lohnt sich!