TWILIGHT - III: Beneath A Trident´s Tomb
Label: Century Media
Angeblich soll es ja das letzte Album der Post-Black All-Star Gruppe mit dem wechselhaften Bandgefüge sein. Nach Aaron Turner (ex-ISIS) und Blake Judd (NACHTMYSTIUM) fand sich dieses Mal Thurston Moore (ex-SONIC YOUTH) zur Verstärkung im Studio ein. Dass man sich bei „III: Beneath A Trident’s Tomb“ kein geradliniges Songwriting oder überproduzierten Sound erwarten sollte, liegt dann eigentlich schon auf der Hand. Wie beklemmend die Stimmung auf dem Album dann im Endeffekt geworden ist, ist aber trotzdem ein bisschen beachtlich. Das schleppende „Lungs“ verliert sich irgendwo zwischen Monotonie der Gitarren und etwas, das entfernt an Percussions erinnert und ereifert sich zum Schluss im völligen Klangwirrwarr. Es ist so etwas wie ein verstörendes fast-vier-Minuten Intro. Danach wird damit begonnen, Doom, Black Metal und Psychedelic Rock bildlich in einen großen Kessel zu werfen und wild darin zu rühren. Dazwischen werden en Masse Soundeffekte, Störgeräusche, quasi-Percussion und weißs der Teufel noch was hineingeworfen. Der Text ist für die Stimmung in den Songs übrigens nebensächlich, denn durch die extreme Verzerrung der Stimme kann man ohne Begleitheftchen ohnehin kaum etwas ausmachen.

Soundtechnisch herrscht, wie es sich für Post-Black gehört, Krieg zwischen den Tonspuren. Vocals, Drums und Soundeffekte kämpfen um die klangliche Dominanz. Die Gitarren neigen interessanterweise dazu, über große Strecken etwas unterzugehen, treten dann dafür bei einzelnen Passagen – meist mittels Noise – aber umso schriller in den Vordergrund. Nur die Basslinien fügen sich über das ganze Album hindurch gut in den Sound ein. Insgesamt ergibt sich ein sehr dreckiges Klangbild, eben auch wie sich für Post-Black Metal gehört.

„III: Beneath A Trident’s Tomb“ ist, wenn’s wahr ist, eine lautstarke Abschiedsbotschaft geworden. Die Zugänglichkeit hält sich gelinde ausgedrückt aber sehr in Grenzen. Selbst das an sich eher melodiebetonteren Stück „Oh, Wretched Son“ ist über seine volle Länge etwas anstrengend für die Ohren. Von den doomigen Stücken „Swarming Funeral Mass“ oder „Seek No Shelter Fevered Ones“ braucht man eigentlich gar nicht anzufangen. Abgesehen von dem quasi-Intro „Lungs“ und dem stampfenden Schlusstrack „Below Lights“ habe die restlichen vier Songs immer eine stattliche Länge um die acht Minuten. Es ist also ein interessantes Album geworden, wenngleich auch ein mintunter sehr befremdliches. Sollte jemanden der Sinn danach stehen, die eigene musikalischen Grenzen ein bisschen auszuloten liegt man mit „III: Beneath A Trident’s Tomb“ wohl nicht falsch. Als musikalische Untermalung von entspannten Feierabenden ist’s wohl eher nur bedingt geeignet.

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4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Lungs
2. Oh, Wretched Son
3. Swarming Funeral Mass
4. Seek No Shelter, Fevered Ones
5. A Flood Of Eyes
6. Below Lights
Gesamtspielzeit: 41:14

Asator
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Beitrag vom 10.05.2014
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