BENEATH - Antidote
Label: Eigenproduktion
Ganze zwanzig Jahre und fünf Demos brauchte es, bis die schwedischen Thrasher von BENEATH ihr Debüt „Antidote“ endlich im Kasten hatten, dieses erscheint aktuell aber auch in Eigenregie. Warum es so lange dauerte, konnte ich nicht herausfinden, aber wahrscheinlich die üblichen Probleme „junger“ Bands, wie Umbesetzungen, Rückschläge, Labelprobleme und so weiter und so fort. Doch das soll uns nun nicht stören, da wir uns der Musik von „Antidote“ widmen.

Technisch so wie von der Produktion her kann man den Falköpinger nichts nachsagen. Zwar ist der Sound etwas roh und kantig, doch genau das ist im Thrash Metal-Sektor oftmals mehr Tugend denn Not und somit absolut passend. Dem Trio Binnberg (Gesang), Kyrk (Bass) und Törnbohm (Schlagzeug) hört man an, dass sie ihre Sache verstehen und das jeweilige Equipment beherrschen. Merkwürdig mutet aber an, dass kein fixer Gitarrist genannt wird, sondern gleich drei „Additional Musicians“ namens Daniel Josefsson, Anders Lindgren und Tony Gelander, die in verschiedenen Songs die E-Axt bzw. auch mal die Akustik-Gitarre in die Hand nahmen. Trotz der drei verschiedenen Gitarristen wirken die Songs aufeinander abgestimmt und bringen fast alle wichtigen Thrash-Elemente mit sich, lassen aber oftmals den skandinavischen, melodischen Gitarrensound durchblitzen. Meist wird mit hohem Tempo drauf los gethrasht, es kann aber auch gestampft werden und so manch düstere Passage sorgt für etwas Abwechslung. Außerdem beweisen BENEATH Mut und bringen ihre Songs oftmals auf sechs bis sieben Minuten und gehen zwei Mal sogar in den zweistelligen Bereich. Für das Genre unüblich und eigentlich gerade mal bei EXODUS Standard, sind gerade die ganz langen Songs „Harvest Of Mankind“ und der Titeltrack zum Schluss nicht ganz verdaulich und haben ihre Längen. Da zünden die kompromisslosen 3-Minuten Granaten „Vengeance I Breathe“ und „In The Shadow Of The Beast“ natürlich schon viel schneller. Sänger Christoffer Binnberg, erinnert in höheren Tonlagen an einen jungen Mille Petrozza, gefällt mir aber bei den selten eingesetzten Grunts eine Spur besser, da er da einfach angenehmer tönt. Die cleanen Passagen in „Everything Ends“ hauen einen außerdem jetzt auch nicht sonderlich um, wobei das Piano in dem Song dann doch etwas hat.

BENEATH schaffen mit „Antidote“ ihren Befreiungsschlag und liefern ein souveränes Debüt ab, das aber vielleicht noch ein paar zu viel Kanten und Ecken hat, die wohl der langen Entwicklungszeit verschuldet sind. Aus der Masse wollen sie eigentlich auch nicht herausstechen, weshalb man die Schweden nur als absoluter Thrash-Liebhaber unbedingt braucht. Potential und Luft nach oben, die unbedingt genutzt werden muss, ist jedenfalls noch da. Wir bleiben gespannt.

myspace.com/beneath2007


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Vengeance I Breathe
2. Reasons Undefined
3. Blissfully Numb
4. Harvest Of Mankind
5. Fear Vs Hate
6. In The Shadow Of The Beast
7. Everything Ends
8. Killed In The Womb
9. The Antidote
Gesamtspielzeit: 60:46

maxomer
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Beitrag vom 08.05.2014
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