Beim Blick auf das Artwork und die Randinformationen zum neuen COOGANS BLUFF Werk „Gettin´ Dizzy“ können schnell mal die Vorurteile, dass es sich hier um einen weiteren Retro-Aufguss, der ja ach so toll ist, handelt. Bei genauerem Betrachten, merkt man aber, dass die Berliner, die sich einst dem Stoner Rock widmeten, nicht einfach auf den Geld einbringenden Zug aufgesprungen sind, sondern viel tiefer graben und so manche Genre vereinen.

Sowohl der Retro-Rock als auch das einstige Hauptaugenmerk, der Stoner Rock, spielen hier nur rudimentär eine Rolle. COOGANS BLUFF haben die Gitarren minimalisiert und lassen vor allem die Rhythmik, die mal rockig, aber sehr oft auch jazzig und sogar swingend daher kommt, sprechen. Lassen dabei aber auch Bläser und so manch andere Spielerei zum Zug kommen. So bieten die Deutschen auch oftmals längere Instrumentalpassagen und werden hier und da auch etwas ausufernd. Wirklich negativ fällt das aber nur beim psychedelischen Longtrack „Too Late“ auf. Gesungen wird aber trotzdem genug. Clemens Marasus Stimme ist jetzt nichts Besonderes, passt aber zum gewollt altbackenen Sound von COOGANS BLUFF und wird effizient eingesetzt. Hinzu kommt noch ein gewisser Folk- bzw. Western Anteil der auch sehr passend erscheint und „Gettin´ Dizzy“ umso abwechslungsreicher erscheinen lässt.

„Gettin´ Dizzy“ ist ein absolut ansprechendes und vor allem interessantes Werk, das der aktuellen Retro-Welle einige neue Nuancen verpasst und COOGANS BLUFF umso einzigartiger macht. Reinhören ist für aufgeschlossene Hörer auf jeden Fall zu empfehlen.