NOTURNALL - Noturnall
Label: Metalville
Der ehemalige Trommler der brasilianischen Truppe ANGRA hat mit NOTURNALL eine neue Band ins Leben gerufen und überrascht mit einem ganz neuen Weg. So wandelt er mit seiner Truppe, die aus Teilen von SHAMAN besteht, auf den Pfaden des Modern Metal mit viel Prog und nur einem Schuss Power Metal. Dabei zeigen sich NOTURNALL überraschend frisch, wollen aber hier und da etwas zu viel und verfahren sich auch gerne mal etwas.

Beim Opener „No Turn At All“ ist vom meist so typischen brasilianischen Flair (noch) überhaupt nichts zu spüren. Im Gegenteil, denn die Süd-Amerikaner schwingen hier den Modern Metal Hammer und klingen wie ein Bastard aus MNEMIC, FEAR FACTORY und SYMPHONY X, wirken dabei aber sehr hektisch und nur wenig eingängig. Dennoch, oder gerade deswegen hat die Synthie-durchzogene Nummer auf jeden Fall seinen Charme. Frontmann Victor Thiago Bianchi macht seine Arbeit gut und klingt sowohl in den aggressiv vorgetragenen Vocals als auch in den melodiösen Parts wirklich zur Musik passend und erinnert an manchen Stellen an SYMPHONY X Meister Russel Allen, der hier nicht nur hinter dem Mischpult saß, sondern beim zweiten Track „Nocturnal Human Side“, der schon etwas straighter klingt und in Richtung Power Metal schielt, auch zum Mikrofon greift, was absolut passend erscheint. „Zombies“ ist da schon wieder etwas sperriger ausgefallen und will wie so manch anderer noch folgende Track nicht wirklich zünden. Irgendwo fehlt da oft das gewisse Etwas oder die zündende Idee im Arrangement, so dass hier meist einfach nicht der Knopf aufgehen will. „St. Trigger“ zeigt, dass es auch besser geht, denn der Song hat zwar auch seine vertrackten Parts, kann aber mit gelungenen Melodien und einem hymnischen Refrain leichter im Gedächtnis bleiben. Gegen Ende kommt dann doch immer mal wieder der typische brasilianische Flair, den ANGRA einst in Mode gebracht, auf. „Hate“ und das balladeske „Last Wish“ sind da sehr gute Beispiele.

NOTRUNALL haben mit ihrem selbstbetitelten Debüt ein halbwegs gelungenes Werk geschaffen, das Potential und technisches Können zeigt, sich jedoch immer mal wieder in den eigenen Strukturen verhaspelt und somit leider nicht auf voller Länge überzeugt. Spaß macht das Album aber auf jeden Fall.

www.noturnall.com


4.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. No Turn At All
2. Nocturnal Human Side
3. Zombies
4. Master Of Deception
5. St. Trigger
6. Sugar Pill
7. Last Wish, Hate
8. Fake Healers
9. The Blame Game
Gesamtspielzeit: 47:07

maxomer
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Beitrag vom 01.05.2014
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