DRIVING MRS SATAN - Popscotch
Label: Agualoca Records
DRIVING MRS. SATAN ist eine Londoner Akustik-Pop Band, die es sich zur Aufgabe gemacht hat, einige ihrer Helden zu covern, das aber auf eine sehr merkwürdige Weise, wie sich mir schnell zeigte. Ohne groß die Tracklist anzusehen, legte ich die Musik des Trios mit Frontfrau ein und wurde gleich sehr überrascht.

Eine Indie-Folk-Pop-Akustik Band covert HELLOWEEN? Und dann noch dazu den flotten Happy-Metaller Überklassiker „I Want Out“. Die ruhigen Klänge, nur mit ruhiger fast nicht vorhandener Akustik-Gitarre, etwas aufdringlicherem Bass und einer dünnen piepsigen Stimme einer Dame lädt in erster Linie zum Einschlafen ein. Die Umsetzung ist dennoch gut, das Talent der einzelnen Musiker vorhanden und irgendwie funktioniert das auch, aber wie zur Hölle kommt man auf die Idee SLAYER, JUDAS PRIEST und die METALLICA der 80er durch diesen Weichspüler zu schicken? Betrachtet man die Songs im Einzelnen dann funktionieren diese auch auf diese Weise halbwegs und klingen auch irgendwie interessant, aber wo suchen Claudia, Ernesto und Giacomo ihre Zielgruppe? Will ein echter Slaytanic oder jemand von der ANTHRAX-Moshcrew wirklich die Lieblinge ihrer Jugend auf diese Weise vergewaltigt sehen? Und der arme Eddie dreht sich gleich mehrmals im Grabe um, da er dank „Killers“ „2 Minutes To Midnight“ und „Can I Play With Madness“ gleich drei Mal da durch muss, während Ozzy seine Villa auf den Kopf stellt um irgendwelche Reserven aus den 70ern zu finden um sich zu beruhigen und Kollege Tony Iommi überlegt ob der Titel „Never Say Die“ wirklich richtig erwählt wurde. AC/DCs „Hells Bells“ wird schnell zum Christbaumglöckchen und schläfert die komplette Belegschafft der Hölle ein und FAITH NO MORE verlieren ihren Glauben bei „From Out Of Nowhere“ endgültig. Man stelle sich nun einfach die Absurdität vor, dass man die Lyrics von „Caught In A Mosh“ vorgetragen bekommt, als würde die Sängerin gemütlich über eine Wiese im Sommer schlendern und sich des Lebens erfreuen – passt irgendwie nicht – oder? Und Lemmy weint.

Genug der Scherze – DRIVING MRS SATAN sind gute Musiker die die Metal-Songs eigentlich ganz gut umsetzen, aber ich kann mir bei bestem Willen nicht vorstellen, wer sich für diese Covers interessiert. Die Band sollte lieber im Pop- und Indie-Bereich wildern oder gefälligst eigene Songs schreiben, dann macht das Ganze sicher auch Spaß und kann als mehr als nur als Gag durchgehen. Außerdem haben die Blue-Grass-Covers von Death Metal Songs im Netz von diversen Bands wenigstens Party-Faktor und nehmen sich nicht so ernst.

drivingmrssatan.com

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Tracklist:
1. I Want Out (HELLOWEEN)
2. Battery (METALLICA)
3. Killers (IRON MAIDEN)
4. Caught In A Mosh (ANTHRAX)
5. Hells Bells (AC/DC)
6. 2 Minutes To Midnight (IRON MAIDEN)
7. Can I Play With Darkness (IRON MAIDEN)
8. Never Say Die (BLACK SABBATH)
9. South Of Heaven (SLAYER)
10. From Out Of Nowhere (FAITH NO MORE)
Gesamtspielzeit: 40:15

maxomer
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Beitrag vom 17.04.2014
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