Hinter DISHARMONY steckt eine bereits 1997 gegründete griechische Band, die traditionellen Metal mit progressiven Arrangements, düsteren Doom Klängen und einer Prise Thrash spielt. Bis das mir vorliegende Debüt „Shades Of Insanity“ zu uns gelangen konnte, war es ein langer Weg, denn die Band löste sich kurzzeitig für ein paar Jährchen auf und konnte das Werk 2010 vorerst nur in der Heimat veröffentlichen.

Das Warten hat sich aber gelohnt, denn der Mix kann sich hören lassen und erinnert wie eine Mischung aus NEVERMORE und düsteren ICED EARTH mit gelegentlichen Ausflügen in Richtung Doom. Vor allem die Stimme von Fronter Chris Kounelis erinnert oftmals an einen Mix aus Warrel Dane und Matt Barlow – und auch wenn er weder die Genialität des einen oder das Stimmvolumen des anderen erreicht, so macht er seine Sache wirklich gut und passt perfekt zum Sound der Griechen, die sich mit stets bedrohlich wirkenden Tönen souverän durch das gelungene Debüt spielen.

Der Titeltrack zeigt zu Beginn auch gleich die thrashige Seite der Band schön vor, drosselt aber auch gerne mal das Tempo um es doomig werden zu lassen, während so manch Passage in bester progressiver Manier in Szene gesetzt wird. Die Mischung ist gelungen und birgt viel Potential für Spannung, was DISHARMONY meistens auch sehr gut nutzen. Nachteil bei dem Ganzen ist aber leider die etwas hölzern wirkende Produktion, die das Werk nicht ganz so lebendig erscheinen lässt, wie es eigentlich nötig wäre. Außerdem können die Griechen das Niveau nicht durchgehend halten und können bei den überlangen Kompositionen hier und da auch schon mal etwas zäh wirken.

Dennoch – „Shades Of Insanity“ ist ein wirklich gelungenes Album, das einen würdigen NEVERMORE-Nachfolger erahnen lässt. Sollte sich die nötige Steigerung beim Zweitling einstellen, dann bin ich wirklich gespannt, was da noch kommt. Probehören dürfen Fans der genannten Genres natürlich auch jetzt schon.