Den Ursprung des Rock´N Roll liegt unbestritten in den USA, doch irgendwann beanspruchten Skandinavien, vor allem Schweden dieses Genre für sich und so schwappen seit Jahrzehnten immer mehr rockende Nordmänner über den Erdball. Wenn es nach ihrem aktuellen Albumtitel, der da „Hadal Zone Express“ heißt, kommen die maskierten Herren von MÄRVEL aber vom tiefsten Punkt des Ozeans, der noch unter dem Mariannengraben liegen soll und nach der griechischen Unterwelt, dem Hades benannt wurde.

So viel zur Titelgebung, widmen wir uns der Musik. MÄRVEL gibt es bereits seit 2002 und „Hadal Zone Express“ ist das vierte Werk der Truppe und zeigt, dass man es hier nicht mit Newcomern zu tun hat. Der locker flockige Rock´N Roll zündet sofort, macht Spaß und kommt auch mit ein paar netten Ideen daher. Wirkliche Überraschungen und Neurungen braucht man natürlich nicht erwarten, aber die drei Mannen haben ihre Instrumente auf jeden Fall voll im Griff, riffen und rocken sich durch die 12 Songs ohne einen Ausfall zu fabrizieren, aber auch ohne einen großen Hit abzuliefern. Punkten können neben dem gelungenen Riffing auch die tanzbare Rhythmik und vor allem das authentische Piano. Hervorzuheben sind neben dem eingängigen Titeltrack, das saucoole „Black Money“ und das tanzbare „Until The Sun Comes To Wake“.

MÄRVEL haben mit ihrer vierten Platte eine coole Party-Rock Scheibe abgeliefert, die im richtigen Moment einfach nur Spaß macht, auf Dauer fehlt dem Ganzen aber trotzdem noch der letzte Kick um über Jahre immer mal wieder im Plattenspieler zu landen – im Mariannengraben brauchen wir das Teil jedoch auch nicht zu versenken.