Von den Poesie der 1900er, Folklore und den dunklen finnischen Wäldern wurde das neue Album der finnischen Death Doomer KUOLEMANLAAKSO inspiriert. Und in eben genau diese hat sich die Band für einige Zeit zurückgezogen und an dem Material für das Album „Tulijoutsen“ gearbeitet.

Düster und stampfend wird bei den Finnen in die Songs eingestiegen, fast mantrahafter, tiefer, mehrstimmiger Gesang wechselt perfekt abgestimmt mit dunklen Growls und Screams. Treibende Riffs untermalen schaurig schöne traurige Melodien und die Nummern, die sich allesamt niemals unter fünf Minuten Spielzeit befinden, erscheinen durch immer wieder homogene Tempiwechsel nie langatmig beziehungsweise meint man zwischendurch fast schon mal, dass bereits ein neuer Track begonnen hat, denn die Band setzt ihrer Kreativität und Verspieltheit keine Grenzen und wandelt sich in gesanglichen Zwischenspielen schon mal soweit, dass es auch glatt als eigene Nummer durchgehen könnte. Das alles passiert aber so homogen, dass es keinesfalls störend wirkt, sondern sich doch immer wieder zu einem Ganzen fügt.

Auffallend vor allem ist das Stück „Glastonburyn Lehto“, bei dem der Metal kurz mal über Bord geworfen wurde, das perfekt als trauriger finnischer Folksong durchgeht und mich an frühere Zeiten erinnert, wo solche herausragenden, fast komplett konträr zum restlichen Werk wirkende Songs, gerne als Ghosttrack auf Alben verwendet wurden. Es passt aber trotzdem absolut zum Rest auf der Platte, da die typische finnische Melancholie perfekt im Ganzen aufgegriffen wurde.

Wer also eine düstere Fantasiereise in die dunklen finnischen Birkenwälder unternehmen möchte, der ist mit diesem Werk so was von gut bedient.
Möge der „Tulijoutsen“ (= Feuervogel) hinaufsteigen und uns hoffentlich mehr solche Meisterwerke von KUOLEMANLAAKSO bescheren!