CANNONBALL RIDE ist ein Name der im Oberösterreichischen Untergrund schon länger herumgeistert. Die noch recht junge Truppe startete ihr Schaffen 2009 und konnte mich zuletzt im Vorprogramm von NAPALM DEATH/HATEBREED richtig positiv überraschend. Die energiegeladene und souverän dargebotene Show wusste zu überzeugen. Und das Gute daran – CANNONBALL RIDE können diese Energie auch mühelos auf eine Platte bannen, wie die EP „Enchant The Flame And Let It Breathe“ aktuell wunderbar zeigt.

Irgendwo zwischen Melodic Death, Modern Metal und Metalcore agieren die Oberösterreicher bereits jetzt schon sehr professionell und mit fünf durchdachten Songs die auf dieser Platte zu finden sind zeigen sie mehr als nur Potential. Das Material klingt energiegeladen, verspielt, aggressiv und vor allem braucht es sich vor der internationalen Konkurrenz nicht zu verstecken. Die Riffs sind messerscharf, die Melodien gehen ins Ohr und die Rhythmik lädt sofort zum Bangen, Abgehen und Moshen ein. Genretypisch gibt es natürlich neben messerscharfen Riffs und eingängigen Refrains, die teilweise sogar hymnisch daherkommen, auch den einen oder anderen Breakdown, übertriebene Orgien dieser Art spart man sich aber zum Glück. Fronter Siegi brüllt sich anständig durch die Songs, wird hier und da von mehrstimmigen Shouts unterstützt. In den cleanen Parts kann er das Niveau halten, auch wenn es hier und da noch etwas gezwungen wirkt.

Große Überraschungen oder Ausbrüche aus dem doch sehr eng gesteckten Genre findet man auf „Enchant The Flame And Let It Breathe“ zwar nicht, doch was CANNONBALL RIDE hier liefern ist frisch genug um nicht unterzugehen, kommt abwechslungsreich daher, macht definitiv Lust auf mehr und lässt eigentlich nicht großartig Kritik zu. Genrefans werden die 25 Minuten vollends genießen.