LUCID DREAM (nicht zu verwechseln mit der Metal-Oper LUCID DREAMING) ist eine Classic Rock Band mit einem großen Hang zu progressiven Elementen. Mit „The Eleventh Illusion“ liefern die Italiener ihr zweites in Eigenregie veröffentlichtes Werk ab und zeigen dabei sowohl technisches Geschick als auch eine Menge Spielfreude.

Vor allem ist „The Eleventh Illusion“ handwerklich mehr als solide gemachter Hard Rock mit einem gelungenen 70er-Touch, ohne dabei jedoch zu retro oder gar alt zu klingen. So rockt der Opener „Evolution“ mit räudigem Groove und enormer Spielfreude richtig fein und locker drauf los. Auch „Leave Me Alone“ bleibt traditionell, kommt aber nicht ganz so fetzig daher, geht aber trotzdem schön ins Ohr. Vor allem der manchmal leicht kreischende Gesang macht hier viel Spaß und holt aus der Komposition nochmal etwas mehr heraus. Im Anschluss wird es aber dann zum ersten und nicht letzten Male progressiv. Ein komplett anders tönender Sound, mit sehr ruhigen, fast jazzigen Momenten inklusive Saxophon erwartet uns hier und lässt uns zwischendurch etwas verschnaufen. Aber wir bekommen im Anschluss nicht gleich wieder die Rock-Breitseite geboten, denn zuerst will das 8-minütige „The Lightseeker“ dem Hörer offensichtlich bewusst machen, dass man es hier nicht nur mit straighten Rockern zu tun hat, denn hier gibt es so einiges zu entdecken und LUCID DREAM toben sich hier auf ihren Instrumenten auch gerne mal aus, übertreiben dies aber zum Glück nie.

Im weiteren Verlauf des Albums wird weiterhin fleißig in bester Manier weitergerockt. Da kommen dann auch gerne mal Erinnerungen an THIN LIZZY oder LED ZEPPELIN auf, was die progressiveren Songs betrifft wäre wohl RUSH ein kleiner Wegweiser. LUCID DREAM haben jedoch ihren ganz eigenen Charme und bieten einen schönen Mix und ein hin und her dieser zwei Genres, so dass beide Lager eigentlich sehr viel Freude mit dem Zweitling von den Italienern haben können. Hoffentlich bekommt die talentierte Truppe mit dem Album auch die verdiente Aufmerksamkeit.