ASIA waren eigentlich immer Garanten für ausgefeilten AOR und so zelebrierten sie diesen auch 2010 mit „OMEGA“ und 2012 mit ihrem Jubiläumsalbum „XXX“. Danach entschloss sich Steve Howe auszusteigen und sich seiner Band YES zu widmen und wurde durch den Jungspund Sam Coulson ersetzt. Dieser sollte auch wieder frischen Wind unter die Drachenflügel bringen. Aber was man auf "Gravitas" hört ist eher ein laues Lüfterl und ich bezweifle, dass dieser kreative Hauch auch nur einen Papierdrachen länger in der Luft halten kann.

Das ganze kommt sehr schlicht und ruhig daher. Irgendwie kommt einen das Gehörte altbacken und sehr entspannt vor, als der versprochene energiegeladene Sturm von den Herren Downes und Wetton. Der Neuzugang darf bis auf ein paar Solis eher im Hintergrund herumspielen und auch die Refrains (wie zb. bei „Nyctophoiba“ oder „Russian Dolls“) lassen schwer zu wünschen übrig.

Musikalisch ist das Ganze aber doch sehr melodisch und für den AOR-Bereich ausreichend gelungen, aber ich befürchte, dieses Album wird den Drachen eher in den hundertjährigen Schlaf versetzen, als ihn erneut abheben zu lassen.