BENIGHTED - Carnivore Sublime
Label: Season Of Mist
Den Freundinnen und Freunden brachialer Härte und Pig Squeals sind die französischen BENIGHTED wohl ohnehin schon länger bekannt und auch so sind sie wahrscheinlich auch kein wirklicher Geheimtipp mehr, das Escape in Wien bringen sie irgendwie ja jedes Mal voll wenn sie dort gastieren. Für die Brutal Death Grind Metal- – man kann in einer Genrebeschreibung vokabularisch kaum härter werden – Gemeinde gehört das inzwischen siebte Studioalbum „Carnivore Sublime“ von BENIGHTED zu den interessantesten Releases von 2014.

Eröffnet wir „Carnivore Sublime“ mit dem nur eineinhalb Minuten langen Track „X2Y“, der zwar schön brutal, dabei aber auch nicht wirklich überragend ist. Ob der Kürze des Songs jagt man von einem Thema ins nächste ohne wirklichen Tiefgang. Das soll auf „Carnivore Sublime“ aber zum Glück die Ausnahme bleiben. Was anderseits auch sofort auffällt ist die ungleich saubere Produktion im Vergleich zum Vorgänger „Asylum Cave“. Das soll jetzt nicht heißen, dass das Album überproduziert wäre, es klingt dadurch einfach noch einen Ticken kraftvoller und schneidender. Das ist ja an sich etwas Schönes.

Was das Songwriting betrifft gibt man sich teilweise überraschend experimentierfreudig, wobei man über weite Passagen dann halt doch gewohnte Riffs rausdrischt. Die Ausnahme bilden zwei gelungene Tracks in denen man der Orthdoxie absagt. „Experience Your Flesh“, in dessen Refrain die Vocals von Gitarrist Olivier Gabriel ausnahmsweise – bei manchen anderen Tracks wirken sie mitunter etwas befremdlich – wirklich gut eingesetzt werden und „Spit“, für das man sich dann Verstärkung aus Schweden in Form von Nikolas Kvarforth (SHINING) geholt hat, der mit seiner Stimme den etwas ins Black Metallige gehenden Song gekonnt unterstützt. So viel zu den Stärken des Albums. Zwischenzeitlich wirken die experimentellen Passagen anderer Tracks wiederum wie Fremdkörper. Zum Beispiel wird im Titeltrack „Carnivore Sublime“ ein wirklich interessanter Samba-Break reingeworfen. Da das aber doch recht unerwartet passiert und dann auch im restlichen Song nicht mehr darauf zurück gekommen wird, wirkt es eben nicht so, wie ein essentieller Bestandteil des Songs. Auch sind einige der Songs und Riffs über die volle Länge nicht ganz so aufregend, wie sie hätten sein können. Die besten Riffs einzelner Tracks werden oft auf kurze Zwischenpassagen reduziert und dann dümpelt der Song halt so mit eher mauen Riffs dahin. Alles in allem ist „Carnivore Sublime“ aber ein gelungenes Album, auf dem sich BENIGHTED wieder man ordentlich austoben und das manchen Schwächen zum Trotz einige wirkliche Höhepunkte bietet. Schade nur, dass sich die beiden hörenswerten Coverversionen von RAMMSTEINs „Du riechst so gut“ und MACHINE HEADs „Old“ nur auf der Deluxe Edition befinden.

brutalbenighted.com/


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. X2y
2. Noise
3. Experience Your Flesh
4. Slaughter/suicide
5. Spit
6. Defiled Purity
7. Jekyll
8. Collection Of Dead Portraits
9. Carnivore Sublime
10. Les Morsures Du Cerbère
11. June And The Laconic Solstice
Gesamtspielzeit: 37:40

Asator
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Beitrag vom 17.03.2014
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