TRANSATLANTIC - Kaleidoscope
Label: Insideout
Mit TRANSATLANTIC startete Gitarren-Meister Neal Morse (SPOCK´S BEARD) einst gemeinsam mit Mike Portnoy (Ex-DREAM THEATER, Ex-ADRENALINE MOB uvm.) eine wahre Supergroup des Prog-Rock, die durch den Schweden Roine Stolt (THE FLOWER KINGS, AGENTS OF MERCY) und den Briten Pete Trewavas (MARILLION) nicht minder prominent unterstützt werden. Nach dem grandiosen „The Whirlwind“ und drei dazwischen veröffentlichten Live-Mittschnitten, wurde es fünf Jahre später auch endlich Zeit für das vierte Studio-Album „Kaleidoscope“.

Im Gegensatz zum Vorgänger, der nur einen überlangen, in mehrere Parts unterteilten Song mit über 70 Minuten beinhaltete, bieten Morse und seine Männer hier fünf Songs, die es dank zwei Mammut-Tracks auch auf 75 Minuten schaffen. Mit dem 25-minütigen „Into The Blue“ startet TRANSATLANTIC atmosphärisch und virtuos, aber großteils auch sehr ruhig. Erst nach gut sechs Minuten steigt Neal mit angenehmer Stimme und viel Gefühl ein. Obwohl die Band nach sich selbst klingt und sich variabel und emotional wie eh und je gibt, will der Funke aber nicht so schnell überspringen und die typische TRANSATLANTIC-Magie nicht zu spüren sein. Portnoy wirkt außerdem schwer unterfordert. Natürlich passiert in dem überlangen Song noch so manches, es wird mit verschiedenen Stimmungen experimentiert und alle Musiker haben ihre Parts in denen sie glänzen dürfen, doch Höhepunkte sind rar gesät. Dafür geht aber der Rote Faden zum Glück nie verloren. Im weiteren Verlauf des Albums bietet die Supergroup weiterhin von ihnen bekannte Kost, die oftmals nach einer wirklich gemütlichen Jamsession auf höchstem Niveau klingt, wobei die drei in der Mitte platzierten Songs logischerweise viel verdaulicher und zugänglicher ausgefallen sind, als der erwähnte Opener und das abschließende Titeltrack-Opus „Kaleidoscope“. Aber gerade bei diesen Tracks können immer wieder Vergleiche gezogen werden und so kommen einen schnell und wenig überraschend MARILLION und SPOCK´S BEARD, was die Atmosphäre betrifft in den Sinn, während bei so manch Rhythmik DREAM THEATER durchscheinen und die spacigen Parts in Richtung AYREON schielen. Nicht zu vergessen auch der immer wieder aufkommende URIAH HEEP und PINK FLOYD-Vibe, den Morse auch sicher gar nicht verheimlichen will.

Etwas rockiger und ambitionierter geht man beim eingängigen „Black As The Sky“ zu Werke, während „Beyond The Sun“ eine minimalistische Piano-Ballade mit schönem Gesang den Kontrast stellt. Der halbstündige Abschlusstrack hätte natürlich auch in mehrere Parts unterteilt werden können, folgt aber trotzdem einem Thema und kann immer wieder mit Glanzleistungen der Protagonisten aufwarten.

TRANSATLANTIC jammen sich gemütlich durch ein 75-minütiges, zugegeben technisch sehr starkes Album, das aber sowohl Überraschungen als auch große Highlights vermissen lässt. Wer auf die ruhigen Momente des Prog-Rock steht wird sicher eine Freude mit dem Album haben, nach den vorangegangenen Alben wäre da aber eigentlich mehr zu erwarten gewesen.

www.transatlanticweb.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Into The Blue
2. Shine
3. Black As The Sky
4. Beyond The Sun
Gesamtspielzeit: 75:01

maxomer
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Beitrag vom 15.03.2014
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