VANISHING POINT - Distant Is The Sun
Label: AFM Records
Obwohl sich die Australier VANISHING POINT bereits zu Beginn der 90er formierten, blieb ihnen der große Durchbruch bis heute verwehrt. Das mag mehrere Gründe haben, denn zum einen ist die Liste der ehemaligen Mitglieder schon recht lang, außerdem ging man vor einigen Jahren gemeinsam mit dem Label Dockyard1 glorreich unter (ebenso wie PERSUADER oder SAVAGE CIRCUS) und zu guter Letzt ist Australien nicht gerade als Melodic Metal-Hochburg bekannt. Frontmann und Gründervater Silvio Massaro ließ sich aber die ganzen Jahre nicht unterkriegen und beweist auch mit dem fünften Werk „Distant Is The Sun“ ein Gespür für starke Melodien und packende Songs.

Gut sieben Jahre sind seit dem letzten Werk vergangen, doch VANISHING POINT nutzten die Zeit um sich neu zu sammeln und kreierten dreizehn neue und sehr gelungene Songs. Erneut bekommt man einen mit dichter Atmosphäre versehenen Mix aus Melodic Metal, Power Metal und Prog geliefert. Hier und da kommt noch ein Schuss AOR dazu, der zum Beispiel den Titeltrack zu einem besonderen Hörerlebnis macht. Man muss aber schon auch festhalten, dass „Distant Is The Sun“ so manch Durchlauf benötigt um wirklich zu zünden, denn trotz einiger sehr eingängiger Parts, sind die Strukturen etwas komplexer und so manch schönes Detail will erst entdeckt werden. Manch Track geht aber trotzdem schneller ins Ohr wie zum Beispiel „When Truth Lies“, welches mich, wie auch manch anderer Track hier und da leicht an EVERGREY erinnert. Das ist auch schon der einzige Querverweis, der mir auffällt, denn VANISHING POINT sind durchaus eigenständig und brauchen sich nicht im Schatten eines Big-Players verstecken. Einen großen Teil der eigenen Identität machen auf jeden Fall Frontmann Silvio Massaro, aber auch die meist recht düster aber trotzdem sehr melodisch gehaltenen Keyboards, die sich nur selten zu weit in den Vordergrund drängen, aus. Beim sehr gelungenen „Circle Of Fire“ kommt sogar dezente Orchestration zum Einsatz, was einen schönen Kontrast zu dem doch recht heavy ausgefallenen Song bildet. Sehr eingängig wird es dann bei „Let The River Run“, während „When Truth Lies“ als perfekte Single gewählt wurde, da der Song sehr viele Facetten der Australier aufzeigen kann. Wer intensivere Kost möchte, hat mit der Powerballade „Story Of Misery“ sicher viel Spaß, ehe die Band wieder progressiv, düster und heavy mit „Era Zero“ überzeugt. Aber da alle Songs auf einem ähnlich hohen Niveau spielen, sind Songempfehlungen eh nur bedingt nötig.

VANISHING POINT haben mit AFM Records sicher einen passenden Partner gefunden und können nun mit „Distant Is The Sun“ hoffentlich die verdiente Anerkennung ernten und beweisen, dass es abgesehen von Wechselstrom, Gleichstrom und luftgetragenen Rockern auch noch erstklassigen Melodic Metal aus Australien gibt.

www.vanishing-point.com.au


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Beyond Redemption (intro)
2. King Of Empty Promises
3. Distant Is The Sun
4. When Truth Lies
5. Circle Of Fire
6. Let The River Run
7. Denied Deliverance
8. Story Of Misery
9. Era Zero
10. Pillars Of Sand
11. As December Fades
12. Handful Of Hope
13. Walls Of Silence
14. April
Gesamtspielzeit: 63:10

maxomer
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Beitrag vom 10.03.2014
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