Nach ca. 20 Mal durchhören bin ich einfach nur enttäuscht. Ich hatte mich so auf WARFATHER gefreut – und dann kommt dieses stümperhafte Werk in meine iTunes Bibliothek. Es reicht einfach nicht einmal, in einer berühmten Band gespielt zu haben. Im Gegenteil. Wenn man, wie Steve Tucker, bei Grossmeistern wie MORBID ANGEL gespielt hat, dann ist der Leistungsdruck einfach unglaublich hoch. Als Ex-Musiker hat man in dieser Situation nur zwei Möglichkeiten. Schwanz einziehen und mit einer neuen Combo nochmal von vorne anfangen. Oder aber auf dicke Hose machen, die PR Maschinerie in Richtung „Musiker XY von Band XY endlich mit neuem Album am Start“. Zweite Möglichkeit funktioniert aber nur, wenn auch der Rest der Band dazu passt.

Bei WARFATHER stimmen zumindest mal das Schlagzeug und die Produktion gar nicht. Der Schlagzeuger rumpelt vor sich hin, dass man einfach nur mehr ausschalten möchte. Ein MORBID ANGEL Vergleich wäre hier mit sofortiger Exekution zu ahnden. Und dann wäre da noch die Produktion. Besonders auffällig wird die dünne Produktion, wenn man den Zufallsgenerator im Autoradio laufen hat. Kommt ein Song von „Orchestrating...“ zwischen den anderen Song, hat man das Gefühl ein Demotape anzuhören.

Und dabei hätte ein Song wie „The Shifting Poles“ echtes Potential. Vor allem weil hier plötzlich der Schlagzeug-Sound besser ist. Doch kann man sich diese Rumplerei kaum anhören – wer es nicht glaubt, sollte sich schleunigst den Übergang ab ca. 02:30 anhören. Es steigt sogar etwas Wut in mir auf – vor allem weil ich sie so oft angehört hatte in der Hoffnung noch einen Zugang zu finden.