Die Griechen INSIDEAD wurden mir als Hellenic Folk Metal Band angekündigt: Lieber Promo-Mensch, bitte setzen – fünf! So legte ich die Platte ein und befürchtete eine griechische Version von ELUVEITIE oder KORPIKLAANI. Gut der Titel des Openers „We Are The Hellenes“ beweist wenigstens schon mal, dass es sich hier um Hellenen handelt, was aber mit der Musik nur wenig zu tun hat, denn nach dem schon folkloristisch tönenden Intro mit Erzähle heizen uns INSIDEAD mit feinstem Thrash Metal so richtig ein.

Von Folk Metal hier zum Glück keine Spur – sauber gespielter nach vorne drückender Thrash Metal ist das Hauptthema der Griechen. Während die Strophen toller Stoff zum Bangen sind, überraschen die Herren im Refrain mit cleanen Vocals und einer enormen Eingängigkeit, die eher vom Modern Metal herrührt. Fronter George Tsantilas leistet vortreffliche Arbeit, brüllt heiser oder singt eben mit glasklarer cleaner Stimme, die er aber nicht zu oft einsetzt, während Drummer Jim Manolopoulos die Doublebase gerne mal durchdrückt und Nick Mylonas mit seinem Bass immer mal wieder groovt. Die Songs auf dem Zweitwerk „Eleysis“ sind großteils ziemlich lang gehalten, so kommt nur ein Song unter fünf Minuten und mit dem Titeltrack und „Alexander“ knacken INSIDEAD sogar zwei Mal die 10-Minuten Grenze. Leider schaffen sie es aber nicht immer die Songs über die ganze Distanz spannend zu halten. Der Modern-Thrasher „Together As One“, der ebenso wie der Opener Modern Metal der skandinavischen Art mit der guten alten BayArea verschmilzt, schafft das in seinen sieben Minuten aber noch. Das stampfende „The Cave Myth“ hätte aber trotz starker Momente etwas kürzer ausfallen dürfen und der Titeltrack streckt sich selbst künstlich, indem es erst nach gut drei Minuten wirklich los geht – vorher passiert nicht viel und das was passiert ist alles andere als spannend. Mit den Intros hätte sie auf jeden Fall sparsamer umgehen können. Der Song selbst ist aber spannend aufgebaut und beinhaltet bombastische Elemente, die im Entfernten etwas an SEPTICFLESH erinnern, aber weder so gelungen noch so dicht eingebaut wurden.

Im weiteren Verlauf wechseln INSIDEAD erneut zwischen modernen Elementen, Thrash, ein paar dezenten Folk-Elementen und ein paar weiteren Experimenten, fallen aber oftmals etwas zu anstrengend aus und hätten hier und da etwas auf Ballast verzichten können. Dafür gibt es auf jeden Fall etwas zu entdecken und für Fans der genreübergreifenden Kost ist das natürlich ein gefundenes Fressen.

Auch wenn INSIDEAD noch etwas an sich arbeiten müssen und überlegen wo sie denn eigentlich hin wollen, so ist „Eleysis“ ein gelungener Einstand der auf mehr hoffen lässt.