OST+FRONT - Olympia
Label: Out Of Line
Nicht einmal zwei Jahre nach ihrem Debütalbum “Ave Maria”, das so manche Gemüter schockiert hat, haben die Berliner NDHler OST+FRONT jetzt das neue Album “Olympia” auf den Markt geworfen. Auch wenn eine unverkennbare Ähnlichkeit zu den Vorreitern “RAMMSTEIN” vorhanden ist, können sich diese warm anziehen, was ja nicht von Nachteil ist, denn Konkurrenz schürt das Feuer.

Brachiale Riffs und hämmernde Beats ziehen sich durchs Album, werden allerdings nicht bis zur Endlosigkeit zelebriert, sondern wechseln sich mit melodischen, eingängigen Passagen ab, die teilweise im Entfernten an “In Extremo” erinnern können, aber nichts damit zu tun haben.

Die elektronischen Parts und auch die einmal harte, einmal weiche Stimme des Sängers, Herrmann Ostfront, bringen erfrischende Abwechslung in das Album und lassen auf keinen Fall Langeweile aufkommen.

Zweideutig gespickt mit bösem Zynismus und eiskalter Ironie präsentieren sich die Texte. Beispielsweise das “Liebeslied”, das bereits schon vor Weihnachten als Single-Auskoppelung veröffentlicht wurde, ist nicht eine weitere, wie schon so oft vorhandene, Schnulze, sondern geht an dieses Thema auf eine harte, ganz andere Weise heran. Nun gut, als Frau können die Texte mitunter schon von vornherein eine gewisse Abneigung gegen die Band hervorrufen, aber das sei dahingestellt. Mit Provokation und viel Kreativität wird an Themen wie häusliche Gewalt im Titelsong, oder auch an Alkoholismus wie in “Feuerwasser”, herangegangen. Die Texte sind vielleicht nicht von poetischer Genialität, bringen aber die Kernaussagen provokativ und hart auf den Punkt. Etwas mehr Abwechslung in den Grundthemen wäre wünschenswert, was aber auch hier wieder mit meinem Frausein zu tun haben könnte.

Ob man OST+FRONT nun als Kopie von RAMMSTEIN sieht, oder nicht, sei jedem selbst überlassen. Ich denke, auch wenn OST+FRONT stark an RAMMSTEIN erinnert, wird ihre Fangemeinde mit Sicherheit noch schnell wachsen und sie können auch auf alle Fälle mit ihren treibenden Beats live begeistern, wenn man ihr blutrünstiges Erscheinungsbild leiden kann.

www.ostfront.tv


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Mensch
2. Ost + Front 2014
3. Sonne, Mond Und Sterne
4. Liebeslied
5. Freundschaft
6. Feuer Und Eisen
7. Anders
8. Goldmarie
9. Perfekt
10. Dein Und Mein
11. Harte
12. Welt
13. Feuerwasser
14. Kaltes Herz
Gesamtspielzeit: 52:15

Scatoelfen
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Beitrag vom 15.02.2014
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