CORONATUS haben sich nun für ihr Fünftes Album eine dritte Frontfrau ins Boot geholt, die gemeinsam die Songs präsentieren. Carmen Lorch übernimmt wieder den klassischen Operngesang, während Ada und Mareike hauptsächlich die rockigen Parts übernehmen.

Mit dem Intro “Ouverture“ legen sie einen fantastischen, epischen Start hin und versprechen mehr als dann tatsächlich zu hören ist. Der zweite Song “Towards Horizon” klingt hymnenartig und bringt viel Abwechslung mit sich, einer der besten Titel des Albums. Weiter geht es auf deutsch und hier wirkt alles etwas zu überladen und vorhersehbar. Die deutschen Texte sind zu flach und kommen auch stimmlich nicht so gut an wie die Englischen, welche einfach runder klingen. Obwohl manche Songs auch Ohrwurmcharakter haben und nach mehrmaligem Hören durchaus hängenbleiben, ist der Bogen zwischen deutsch und englisch nicht ganz gelungen. Hier muss ich allerdings “Erhebt die Wogen” herausheben, auch wenn manche Sopranstellen etwas dünn wirken, ist dies ein großartiger Song, den ich gerne einmal live erleben möchte.

Laut hören ist besser, da die einzelnen Stimmen feiner zu vernehmen sind, ansonsten verschwimmen sie zu sehr in einer Stimmlage. Vielleicht sollten sie sich doch überlegen, hin und wieder eine männliche Stimme wie bei “Fernes Land”, vom letzten Album, einzubringen, welcher ein fantastischer Titel ist und als Bonustrack auch diesmal vertreten ist. Instrumental ist das Album jedoch äußerst positiv hervorzuheben. Schöne Orchesterarrangements und ein hervorragendes Schlagzeug tragen viel dazu bei, den Titeln einen vorantreibenden Charakter zu verleihen. Für eingefleischte Fans ist die Scheibe mit Sicherheit zu empfehlen. Mir persönlich fehlt es nach wie vor an Einzigartigkeit und die teilweise etwas verkrampft wirkenden Stimmen können mit Sicherheit noch verbessert werden, dennoch steckt viel Potenzial in CORONATUS. Einzeln dosiert und ausgewählt wird mit Sicherheit der eine oder andere Song seinen Weg immer wieder in meine Wiedergabelisten finden.