Mit BEWIZED gibt es erneut überraschendes Futter aus Griechenland. Die jungen Herren spielen nämlich Modern Metal mit Elementen des Melodic Death Metals und einer großen Prise Metalcore. So bewegt sich das Material auf dem Zweitwerk „Undead Legacy“ irgendwo zwischen Genregrößen wie SOILWORK, SCAR SYMMETRY und THREAT SIGNAL, deren Qualitäten erreicht man aber noch nicht so wirklich.

Zwar ist alles handwerklich top, doch um noch begeistern oder gar überraschen zu können, kommen die Griechen eine Spur zu spät. Genrefans können mit der abwechslungsreichen Kost aber durchaus Spaß haben. Ein Mix aus brachialen Riffs, melodischen Leads, Keyboards bzw. Synthies und einem gesanglichen Wechselspiel zwischen Growls und eingängigen cleanen Parts. Frontmann Paschalis Theotokis braucht sich vor den Frontern der genannten Bands zwar nicht zu verstecken (die cleanen Parts wären vielleicht noch ausbaufähig), trotzdem lud man sich SOILWORK Frontsau Björn Speed Strid und THREAT SIGNAL Sänger Jon Howard als Gastsänger ein. Während Jon in „Medusa´s Head“ mit seiner unverkennbaren Stimme noch sehr schön hervorsticht, so kann man Björn bei „Heart Bled Dry“ schnell mal überhören, da sich Paschalis bei den Shouts offensichtlich an seinem Idol orientiert. Große Überraschungen liefern BEWIZED zwar nicht, aber sie schaffen es, das Material schön ausgewogen zu halten, so dass es nie langweilig wird und eine schöne Kombination aus hartem Schweden-Tod und eingängigen Passagen zu schaffen. Die gelegentlichen Breakdowns, sprich Metalcore-Elemente hätte man sich aber getrost sparen können, da sie manch Song einfach den Fluss nehmen.

Genrefreunde dürfen die Griechen auf jeden Fall näher beleuchten. Sowohl technisch als auch vom Sound her ist hier alles in Ordnung. Um sich von der Masse abheben zu können, fehlt hier auf jeden Fall noch das Gewisse etwas bzw. der letzte Kick.