PERSUADER - The Fiction Maze
Label: Inner Wound
Lange, viel zu lange war es still um die schwedischen Power Metaller PERSUADER. Klar, es war gerade für Frontmann Jens Carlsson und Gitarrist Emil Norberg, die in den letzten Jahren um ihre Zweitband SAVAGE CIRCUS kämpfen. Diese wurde eigentlich von Piet Silck (IRON SAVIOR) zu Grabe getragen, aber kurz darauf von Gründungsmitglied Thomen Stauch (Ex-BLIND GUARDIAN) wieder reanimiert.

Ob es noch mehr Gründe gibt, warum der Nachfolger zum starken „When Eden Burns“ ganze sieben Jahre auf sich warten ließ, weiß ich nicht. Ich hoffe jedenfalls, diese sind beseitigt und es gibt in Zukunft schneller neues Futter der Jungs aus Umea, denn „The Ficition Maze“ ist jede Minute des Wartens wert gewesen. Nach wie vor spielen PERSUADER aggressiven und anspruchsvollen Power Metal, der stets spannend bleibt. Schnell fällt aber auf, dass man weniger kompakt und ausgefallener als zuvor agiert. So dauert es zwar bis sich die elf Songs entfalten, jedoch lohnt es sich dann umso mehr und man hat länger Spaß an den ganzen Krachern. „One Lifetime“ geht gleich richtig gut nach vorne. Ein gewisser groove und knackige Schweden-Riffs geben das Tempo vor, während ein düsterer Grundton im Hintergrund herrscht. Jens klingt nach wie vor wie ein extrem angepisster Hansi Kürsch und singt und brüllt variabel wie eh und je.

Obwohl SAVAGE CIRCUS ja gezwungenermaßen sehr stark nach alten BG klingt, ließ man das bei PERSUADER trotz Jens´ Organ immer schön im Hintergrund. Auch „The Fiction Maze“ hat nur wenig mit BG oder SC zu tun, jedoch sticht hier und da dann doch der Power Metal der frühen 90er durch. Beim furiosen „War“, das mit hymnischen Refrain aufwarten kann, ist das zwar noch nicht der Fall, doch der Titeltrack kann und will das wohl auch nicht abstreiten. Mit einer akustischen Gitarre, die auch bei einem ICED EARTH Album zum Einsatz kommen könnte, geht es recht ruhig los, doch schnell steigert sich der Song zu einem Riffmonster mit brutalem Groove, Speedattacken und einem tighten Drumming von Drum-Tier Efraim Juntunen. Jens singt, brüllt, schreit und gruntet sogar teilweise – alles auf höchstem Niveau. Der hektische und dynamische Track lädt zum Mitfiebern ein, bis man dann nach zwei Minuten erstmals zur Gänsehaut-Bridge und einem genialen Refrain, der auch auf „Imaginations From The Other Side“ gepasst hätte, kommt. Doch man schafft es die Spannung auch danach noch weiter aufzubauen. Grandios!

Auch „Deep In The Dark“ beginnt ruhig, steigert sich ebenso, hält die Kurve aber viel tiefer und bleibt im hymnischen Mid-Tempo Bereich, der sogar etwas in Richtung Bombast lenkt. Auch hier lassen sich Hansi und seine Mannen nicht als Inspiration abstreiten. Womöglich gab es bereits zu viele Ideen und ein neues SAVAGE CIRCUS Album lässt ja auch noch auf sich warten. Bei dieser Qualität sei es den Schweden verziehen. Bevor ich mit dem Schwärmen nicht mehr fertig werde, empfehle ich noch das flotte „InSect“ mit seinen modernen Sounds, das intensive „Heathen“ und das bedrohliche „Worlds Collide“. Zum Schluss gibt man nochmal Vollgas, denn beim Einstieg von „Falling Faster“ könnten sogar VADER vor Neid erblassen. Ein brutaler Brecher, der erneut zur Hymne mutiert. einen durchschnittlichen Song liefern PERSUADER auf ihrem ausgereiftesten und erwachsensten Album „The Fiction Maze“ sowieso nicht.

www.persuader.nu


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. One Lifetime
2. War
3. The Fiction Maze
4. Deep In The Dark
5. Insect
6. Son Of Sodom
7. Sent To The Grave
8. Heathen
9. Dragon Rising
10. Worlds Collide
11. Falling Faster
Gesamtspielzeit: 52:15

maxomer
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Beitrag vom 09.01.2014
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