HAWKWIND - Spacehawks
Label: Eastworld (intergroove)
Mal ganz ehrlich - es ist unbestritten was die englischen Spacerock Pioniere im laufe der letzten 44 Jahre für das Genre im speziellen und die Rockmusik im allgemeinen geleistet haben. Sie haben den Spacerock unter Zuhilfenahme diverser elektronischer Instrumente und Geräten revolutioniert und weiterentwickelt und unvergessliche Klassiker wie "Urban Guerilla", "Golden Void", "Hassan I Sahbah", "Hurry On Sundown", Motorhead" und "Lost Johnny"( beide mit MOTORHEADs Lemmy) geschaffen. Nicht zu vergessen, ohne HAWKWIND hätte es MOTÖRHEAD nie gegeben. Nur leider nagt der Zahn der Zeit doch sehr stark an HAWKWIND und die letzten Alben waren nur mehr Durchschnitt, was auch daran liegt, dass von den glorreichen Tagen nur mehr Dave Brock übrig geblieben ist. Das Fehlen der genialen Mitstreiter wie Nik Turner, DikMik, Alan Davey und Huw Lloyd Langton haben der Musik irgendwie die Seele genommen.

Der aktuelle Output "Spacehawks" ist eigentlich eine Zusammenstellung aus neu aufgenommenen Klassikern und ein paar neuen Songs, sowie eine Nummer von Brock's Soloalbum "Looking For Love In The Lost And Of Dreams" und weiteren Remixes und erweckt leider den Eindruck, dass der mittlerweile 72 jährige die Band mit aller Gewalt noch ein bisschen am Leben halten möchte. Die neuen Songs sind zwar ganz nett und erinnern in Ansätzen an die gute alte Zeit, haben aber keine wirkliche Tiefe, kaum Wiedererkennungswert und sind im Vergleich zu den Meisterwerken der Band einfach zu sauber. Ihnen fehlt die raue Unangepasstheit und Wildheit vergangener Tage. Die Remixes der neueren Songs sind auch ziemlich überflüssig, da sie schon im Original nicht unbedingt zu überzeugen wussten.

Somit sollten die neu aufgenommenen Klassiker also das Album herausreißen, was aber auch nicht so wirklich gelingen will. Die Auswahl wäre zwar ziemlich gut, aber die Ausführung ist auch hier leider nur mangelhaft. "Assault And Battery" und "Demented Man" vom "Warriors On The Edge Of Time" Album klingen einfach zu brav und sauber und irgendwie fehlt der Biss. "Sonic Attack" vom gleichnamigen Album ist komplett daneben gegangen. War der Song im Original im wahrsten Sinne des Wortes ein akustischer Angriff auf den Hörer, den man speziell live mit dem ganzen Körper wahrnahm, plätschert die neue Version ziemlich brav und unspektakulär dahin. Hier fehlt einfach DikMik mit seinen elektronischen Gerätschaften und Experimenten. Einzig "Golden Void" kann man als fast gelungen bezeichnen. Hier lebt er wieder, der Spirit, der die Band damals so einzigartig machte, auch wenn man doch etwas dem Original hinterherhinkt. Trotzdem könnte man sagen "ja, so sollten HAWKWIND heutzutage klingen".

Somit ist "Spacehawks" leider ein ziemlich überflüssiges Album das wohl nur für die absoluten die hard Fans der Band interessant ist und die halt einfach alles haben müssen wo HAWKWIND draufsteht. Ich hör mir lieber den einen oder anderen Klassiker im Original an und erhalte mir somit den guten Eindruck den die Band damals machte in Erinnerung. Das würde ich auch all den anderen empfehlen die etwas mit der Band anfangen können (konnten). Meine Bitte an Dave Brock wäre dann dementsprechend auch jetzt das Kapitel HAWKWIND in Würde zu beenden.

www.hawkwind.com

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Tracklist:
1. Seasons - (Remix From Onward)
2. Assault & Battery- New Studio Recording (from Warrior On The Edge Of Time)
3. Golden Void - New Studio Recording (from Warrior On The Edge Of Time)
4. Where Are They Now (from The Weird Tapes No. 5: Live ´76 & ´77)
5. Sonic Attack - New Studio Recording (from Sonic Attack)
6. Demented Man - New Studio Recording (from Warrior On The Edge Of Time)
7. We Two Are One - New Track
8. We Took The Wrong Step - (from Dave Brock Solo Album Looking For Love In The Lost And Of Dreams)
9. Masters Of The Universe - New Studio Recording With Huw
10. Sacrosanct - New Track
11. Sentinel - (Remix from Blood Of The Earth)
12. Its All Lies - (from Stellar Variations - Hawkwind Light Orchestra)
13. Touch - New Studio Recording
14. The Chumps Are Jumping - New Studio Recording
15. Lonely Moon - New Studio Recording
16. Sunship - (Remix from Blood Of The Earth)
Gesamtspielzeit: 65:41

Tom
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Beitrag vom 12.12.2013
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