BLACK MESSIAH - Heimweh
Label: AFM Records
Diese Pagan/Vikingmetalband aus Deutschland, genauer gesagt aus Gelsenkirchen, habe ich schon mehrfach live gesehen, wobei sie mir immer sehr gut gefallen haben und deshalb war ich sehr neugierig, was sich BLACK MESSIAH für ihr neues Album „Heimweh“ einfallen lassen haben. BLACK MESSIAH bestehen als Band schon seit 1992, haben jedoch erst 1998 ihr erstes Album veröffentlicht und nun haben sie ihr sechstes Werk fertiggestellt, das ab 29.11.2013 erhältlich ist.

Im Verlaufe der Jahre gab es bei BLACK MESSIAH einige Besetzungswechsel, aber das Oberhaupt der Band „Zagan“ (Vocals, Guitars, Violin) hat es die ganzen Jahre hinweg geschafft, sehr gute Musiker um sich zu scharen. Aktuell sind das Frangus (Guitars), Garm (Bass), Agnar (Keyboards) und Brööh (Drums). Sie sind mittlerweile ein Fixpunkt unter den deutschen Paganbands und konnten auch bereits in ihren Nachbarländern einige Erfolge feiern.

Bei „Symphonia Pagana“ erklingt am Beginn eine Frauenstimme, die von einer sehr schönen Melodie mit orchestralen Klängen begleitet wird. Dann kommen Trommelklänge dazu und das musikalische Tempo erhöht sich. Auch die Geige von Zagan ist erstmals zu hören. Dieser Titel ist ein wunderschönes Intro. Danach wird man ziemlich rasch aus der ruhigen Stimmung gerissen. „In The Name Of Ancient Gods“ beginnt sehr temporeich und gehört musikalisch zum typischen Paganstil. Auch der Sänger ist erstmals zu hören und seine tiefe, kratzige Stimme legt sich über die extrem schnelle, aber sehr angenehm anzuhörende Melodie. Ein Titel, bei dem wohl kaum ein Fan ruhig stehen bleiben könnte, falls er live gespielt wird.

Bei „Jötunheim“ wird die Musik noch einmal schneller. Der Gesang von Zagan wird von Backgroundgesang unterlegt, so ist er nicht gar so intensiv wie beim Vorgängertitel. Zwischendurch wird die dynamische Musik von einem sehr melodiösen Teil unterbrochen, aber bald geht es wieder in gleich hohem Tempo weiter. Hier kommt zum ersten Mal die Violine länger zum Einsatz, die ja doch ein Erkennungsmerkmal von BLACK MESSIAH ist. Ein sehr abwechslungsreicher Titel, der mehrere musikalische Elemente in sich vereinigt.

Bei „Wildsau“ ertönt eine Art Mittelaltermusik und es wird eine Geschichte über einen Heißläufer erzählt, der immer wieder ausrastet und dann zur Wildsau wird. Dieser Titel ist sehr lustig anzuhören. Er ist auch musikalisch sehr gut gelungen, weil einfach alles zusammenpasst – der erzählerische Gesang und die verschiedenen Instrumente ergeben einen Song, bei dem wohl keiner stillstehen kann und das Schweinequieken zum Abschluss bringt einen noch einmal zum Schmunzeln. „Edmund Von Ostanglien“ ist teilweise fast ein bisschen hymnisch. Zagan singt nun mit klarer Stimme und eine tolle Melodie begleitet ihn. Zwischendurch wird die Stimme wieder kratzig und das Tempo der Musik auch schneller. Ein eingestreutes Gitarrensolo passt auch sehr gut dazu. In diesem Titel ist beides vereint – der schnelle Paganrhythmus und eine fast schon bombastische Melodie wechseln sich ab, und ergeben ein tolles Ganzes.

Auch „Nidhögg“ beginnt sehr melodisch, aber das hält sich nicht sehr lange. Wieder einmal setzt sehr schnelle Musik ein, aber die Grundmelodie bleibt durchgehend erhalten. Der Gesang ist hier wieder sehr grölend und auch die teilweise eingesetzte Violine passt sich hier dem vorherrschenden Tempo an. Ein sehr kämpferisch wirkender Song, der sich gut anhören lässt. Nun kommt der Titeltrack „Heimweh“. Er beginnt sehr ruhig und angenehm und Zagan lässt wieder einmal seine klare Stimme erklingen. Flötenklänge ertönen zwischendurch und teilweise gibt es eine Chorbegleitung. Auch die Geige passt sich hier der Stimmung an. Es ist der ruhigste Titel auf diesem Album, aber wunderschön anzuhören. Ich denke, jeder hat in seinem Leben schon einmal Heimweh gehabt hat kennt die damit verbundene Traurigkeit.

Beim letzten Titel „Die Quelle der Weisheit“ ist anfangs das Rauschen des Wassers zu hören, dann setzt eine ruhige Melodie ein, die aber bald wieder von schneller Musik und der kratzigen Stimme des Sängers abgelöst wird. Es ist der längste Titel dieses Albums und hier wird noch einmal alles hineingepackt, was die Musik von BLACK MESSIAH ausmacht. Tolle Melodien, temporeiches Spiel und eher düsterer Gesang.

BLACK MESSIAH haben hier ein sehr abwechslungsreiches Album geschaffen. Die Tempowechsel zwischen den einzelnen Titeln und die jeweils zum Song passende Stimme des Sängers ergeben eine sehr gute Mischung und es ist wohl für jeden etwas dabei. Auch wenn es vielleicht einige gibt, die so wie ich BLACK MESSIAH in erster Linie mit „Sauflied“ und „Söldnerschwein“ aus den Vorgängeralben verbinden, so kann man doch auch die verschiedenen Facetten ihrer Musik genießen – und schließlich ist ja auch der Titel „Wildsau“ dabei, der in die gleiche Liga wie obige Titel passt.

www.black-messiah.de


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Symphonia Pagana
2. In The Name Of Ancient Gods
3. Jötunheim
4. Wildsau
5. Edmund Von Ostanglien
6. Nidhögg
7. Heimweh
8. Die Quelle Der Weisheit
Gesamtspielzeit: 51:53

Metalmama
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Beitrag vom 10.12.2013
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