Die bereits 1984 gegründeten ROZZ aus Frankreich haben sich einer Mischung aus Hard Rock und Heavy Metal verschrieben und durften, wie man der Bandinfo entnehmen kann, auch damals mehr oder weniger bekannte Bands wie VULCAIN, BLUE OYSTER CULT oder TOKYO BLADE supporten. Nach Erscheinen des Debütalbums „Une Autre Vie“ legten die Franzosen zwischen 1987 und 2007 eine etwas längere schöpferische Pause ein, bevor es zu einem Comeback kam. Die Besonderheit bei der Truppe ist, dass fast ausschließlich in der Landessprache gesungen wird. So etwas kennt man ja schon von spanischen Kollegen wie BARON ROJO oder MÄGO DE OZ, bei denen das auch sehr gut funktioniert. In Frankreich sind mir abseits des Black beziehungsweise Pagan Metal-Genres jedoch keine Bands der etwas härteren Gangart bekannt, die in ihrer Heimatsprache singen, was natürlich nicht heißt, dass es diese nicht gibt.

Zu Beginn des Albums fällt mir ein etwas undifferenzierter Sound auf, besonders die Gitarren klingen meiner Ansicht nach etwas matschig. Diese Tatsache, ob nun gewollt oder nicht, sorgt für ein wenig Old School-Atmosphäre. Die Songs selbst sind recht abwechslungsreich ausgefallen, besonders beim Gesang wird Variation großgeschrieben, etwas rauerer Hard Rock-Gesang wechselt mit zum Teil mehrstimmigen Klarpassagen ab, die zum Teil sogar ein wenig Pagan/Folk-Metal mäßig rüberkommen. Auch ein zum Teil recht starker Blues-Einschlag taucht auf („Menagere Blues“), was in Kombination mit der französischen Sprache ebenfalls recht originell klingt.

„Hits“ beziehungsweise Songs, die sich besonders vom Rest des Albums abheben, finden sich auf „Tranches De Vie“ nicht, Ausfälle jedoch ebenso nicht. Die Old School-Produktion in Kombination mit dem französischen Gesang lässt die Musik der Franzosen ein wenig exotisch klingen, der eine oder andere wird es vielleicht auch kauzig nennen. Fans des Old School Hard Rock und Heavy Metal sowie von Freunde von in der Landessprache singenden Bands sollten „Tranches De Vie“ einmal antesten.