GENREATION KILL sollten das nächste große US-Thrash Metal Ding sein. Da lauscht man doch gespannt den Klängen des zweiten Werkes „We´re All Gonna Die“ – ein gelungener Titel wie ich finde.

Der Einstieg ist heftig, klingt stark nach BayArea aber sehr modern produziert. „Born To Serve“ nimmt keine Gefangenen und erinnert an manchen Stellen an ANTHRAX, doch da ist noch etwas, nur will es mir beim ersten Anlauf nicht recht einfallen. Der Gesang ist halb-clean und passt zum modernen Sound der Band. Der Song schraubt wahrhaft die Rübe ab, drosselt das Tempo aber doch immer wieder und erzeugt so eine gewisse Eingängigkeit. Beim anschließenden „Prophets Of War“ schießt es mir dann, was beim Opener in meinem Kopf Formen annahm – TESTAMENT! Der langsame Aufbau mit cleanen Gitarren, die sich mit kreischenden Leads und stampfender Rhythmik duellieren, das klingt doch stark nach Songs wie „The Ballad“ oder „Return To Serenity“. Der Gesang ebenfalls. Im späteren Verlauf steigert man das Tempo und die Intesität – und man mag dann meinen Chuck Billy himself vor sich stehen zu haben. Als ich zum ersten Mal in die Platte hörte, war mir nicht bewusst, dass es sich hier um eine All-Star Truppe handelte. Doch der Blick ins Promo-Sheet überraschte umso mehr, also ich EXODUS Fronter Rob Dukes las, der wäre mir beim besten Willen nicht eingefallen. Im Gegensatz zu seiner Haupteinkommensbeschäftigung, legt der Mann hier in seinen Nebenjob extrem viel Gefühl in seine Stimme und schwankt zwischen cleanen Gesängen, TESTAMENT-artigem Thrash Shouts und wirklich aggressiven, aber immer leicht melodischen Screams. Der zähe Stampfer „Death Comes Crawling“ liegt wieder irgendwo zwischen TESTAMENT und ANTHRAX. Doch auch MEATLLICA und MEGADETH sollen Pate gestanden haben.

Auch wenn der Track gefällt, so macht der Banger „Friendly Fire“ mit seinem „I Am The Law“ –artigen Refrain, einfach mehr Spaß. Die Rhythmik von Schlagwerker Jim DeMaria (Ex-MERAUDER) und Rob Moschetti (Ex-PRO-PAIN, M.O.D.) ist druckvoll und abwechslungsreich während die Gitarristen Jason Trenczer (Ex-MUTILATION) und Jason Velez abwechslungsreiches sowie teils genreuntypisches Riffing liefern. So fällt das Bass-lastige „Carny Love“ komplett aus der Reihe, während „Vegas“ einen sehr atmosphärischen Mittelteil zwischen dem ganzen Thrash-Geholze verpasst bekam. Zum Schluss huldigt man mit „There Is Hope“ nochmal dem Haupteinfluss, während der Mittelteil kurz und Knackig zum Moshen einlädt.

GENERATION KILL ist eine wirklich ambitionierte All-Star Band, die sich zwar schön von den ehemaligen und anderen Truppen der Mitglieder abhebt, aber trotzdem etwas die Eigenständigkeit vermissen lässt. Durch die Mischung der Einflüsse bleibt es aber dennoch immer interessant und so verzeiht man dies auch mühelos. Auf„We´re All Gonna Die“ ist für jeden Thrash Metal Jünger etwas dabei.