FIVE FINGER DEATH PUNCH - The Wrong Side Of Heaven And The Righteous Side Of Hell - Vol.2
Label: Eleven Seven Music
Nur wenige Monate nach dem Release von „The Wrong Side Of Heaven And The Righteous Side Of Hell – Vol 1“ knallen uns die Amerikaner von FIVE FINGER DEATH PUNCH das nächste große Geschoss entgegen. Klar, die Erwartungen nach so einem grandiosen Werk sind enorm, doch 5FDP erfüllen diese Mühelos, auch wenn man die großen Überraschungen, wie Gastauftritte von Legenden wie Rob Halford, Jamie Jasta oder Max Cavalera, den unvorhergesehenen (aber durchaus überflüssigen) Ausflug in Richtung Hip-Hop mit „Mama Said Knock You Out“ oder den brillanten Gänsehaut Hits in Form des Titeltracks bereits zündete, so überzeugt „Wrong Side Of Heaven… Vol. 2“ nicht weniger.

Man hört von der ersten Minute an, dass die Songs der beiden Platten in einer Session entstanden sind und hat somit keine Änderungen im Sound der Band zu erwarten. Das macht das eröffnende Doppelpack unmissverständlich klar. „Here To Die“ groovt als gäbe es keinen Morgen und tönt extrem brutal. Frontmann Ivan Moody shoutet Cavalera-artig ehe er zu seiner hymnischen Refrain-Stimme wechselt. Nach nur wenigen Runden frisst sich dieser Track in Ohr, Kopf und Hirn und will da nicht mehr weg. In diesem Sinne geht es auch beim stampfenden „Weight Beneath My Sin“ weiter. Modernes Riffing, hymnischer Refrain zum Mitsingen – könnte der Bruder von „I.M.Sin“ vom Vorgänger sein. „Wrecking Ball“ kommt zwar mit melodischem Riffing und treibender Rhythmik daher, macht aber ansonsten die wohl wenigsten Kompromisse. Ein wahres 5FDP-Brett mitten in die Fresse.

Nach der hohen Erwartungshaltung muss ich schon zugeben, dass ich eine Zeit lang skeptisch war, doch bereits nach wenigen Runden habe ich mich in die Platte ebenso verliebt wie in „Vol. 1“. Wie erwähnt halten sich die Überraschungen in Grenzen, doch mit der Powerballade „Battle Born“ zeigen die Jungs aus LA auch wieder ihre ruhige Seite. Der verträumte aber trotzdem heavy tönende Song kann sich mühelos zwischen den ganzen brutalen Krachern behaupten und sogar etwas herausstechen. Hier punktet neben der tollen und gefühlvollen Gitarrenarbeit vor allem Moody mit seinem Gesangstalent. Zum wach werden gibt es im Anschluss „Cradle To The Grave“, welches sehr modern und melodisch tönt und womöglich der Nachfolger zum Überhit „Hard To See“ mutieren wird. Auch wenn dieser nicht ganz so sanft und eingängig wirkt. FIVE FINGER DEATH PUNCH schaffen einfach immer wieder mühelos diesen Spagat zwischen groovender Aggression und hymnisch-eingängigen Melodien. Zwar kippt das Hauptaugenmerk immer wieder leicht in eine der beiden Richtungen, doch nie wirken die Kalifornier zu ungestüm oder zu sanft. Respekt dafür. So reihen sich auch „Matter Of Time“, „Let This Go“ und das etwas seichtere „A Day In My Life“ in diese Kategorie ein. Nur „My Heart Lied“ will nicht ganz so zünden wie der Rest, aber das sei verschmerzbar, denn Ausfälle findet man dieses Mal nicht im Ansatz.

Nun doch noch zu den überraschenderen Seiten des Werkes. „The Agony Of Regret“ ist ein toller Übergang mit akustischen Gitarren und viel Pathos, während „Cold“ die zweite Ballade stellt, die dank wunderschönen Piano-Klängen und Ivans einfühlsamen Gesang live bestimmt für Gänsehaut sorgen wird. Ganz zum Schluss bringen mich FIVE FINGER DEATH PUNCH dann auch nochmal zum Schmunzeln. Der 1964 zum ersten Mal veröffentlichte THE ANIMALS Klassiker „The House Of The Rising Sun“ ist im 5FDP Soundgewand und mit Western-Atmosphäre erzeugendem Einstieg ein absolut gelungener Abschluss dieses Doppelalbums. Spätestens seit „Bad Company“ wissen wir ja, dass die Herren absolute Meister im Covern sind.

Wer etwas mit der Band anfangen kann, der wird mit beiden „Wrong Side Of Heaven…“ Alben mehr als nur Spaß haben. Die Herren sind am Höhepunkt ihres musikalischen Schaffens angekommen und werden sich dort auch sicher noch eine lange Zeit austoben. Gut, dass sie im kommenden März erneut nach Österreich kommen.

www.fivefingerdeathpunch.com


6.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Here To Die
2. Weight Beneath My Sin
3. Wrecking Ball
4. Battle Born
5. Cradle To The Grave
6. Matter Of Time
7. The Agony Of Regret
8. Cold
9. Let This Go
10. My Heart Lied
11. A Day In My Life
12. House Of The Rising Sun (THE ANIMALS Cover)
Gesamtspielzeit: 40:27

maxomer
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Beitrag vom 30.11.2013
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