PLACE VENDOME - Thunder In The Distance
Label: Frontiers Records
Als Michael Kiske mit PLACE VENDOME, dem AOR/Melodic Rock-Projekt von Dennis Ward (PINK CREAM 69, UNISONIC) zurück ins Metal- bzw. Rock Business kam, war das nicht nur eine große Überraschung, sondern auch eine wirklich Wohltat für die Ohren. Seine einzigartige Stimme wieder in Kombination mit E-Gitarren zu vernehmen, hielten ja nur die wenigsten für möglich. Gut, irgendwie gelang es ja Tobias Sammet und auch Timo Tolkki ihn immer mal wieder für einen Song zu überreden, aber ein ganzes Album mit dem Ex-HELLOWEEN-Goldkehlchen war mit seiner damaligen Einstellung der Musikszene gegenüber nur schwer vorstellbar. Außerdem gäbe es ohne PLACE VENDOME wohl kein UNISONIC und auch KISKE-SOMERVILLE nicht.

Gut, dass die Musik auf „Place Vendome“ (2005) und „Streets On Fire“ (2009) auch so einiges zu bieten hatte. Es sollte zwar vier Jahre dauern und war ungewiss, ob überhaupt noch ein Nachfolger erscheinen würde, aber mit „Thunder In The Distance“ gehen Dennis und Michael konstant ihren Weg weiter. Ganze dreizehn Songs sind es geworden, die von verschiedensten Songwritern beigesteuert wurden. So durften sich Timo Tolkki (Ex-STRATOVARIUS, AVALON), Alessandro Del Vecchio (HARDLINE), Tommy Denander (RADIOACTIVE) oder auch Magnus Karlsson (PRIMAL FEAR) austoben. Wobei austoben etwas übertrieben klingt, sind doch alle Songs sehr sanft und AOR-typisch ruhig ausgefallen. Und obwohl man so viele verschiedenen Namen aus den Genres Melodic- und Power Metal zusammengetrommelt hat, so klingen die Songs sehr ähnlich und passen demnach zueinander. Große Unterschiede zu den Vorgängern sucht man vergeblich, dafür bekommt man beste PLACE VENDOME-Kost. Mal verspielt rockig („Talk To Me“), mal emotional und synthie-geladen („Lost In Paradise“) und hin und wieder auch etwas schneller („Broken Wings“, „Never Too Late“), doch immer schwingen die typischen AOR-Keyboard- und Gitarrenmelodien mit. Über allem thront aber natürlich Michis allseits geliebte Stimme. Auch wenn er heutzutage nicht mehr ganz so aus sich rausgeht wie zu HELLOWEEN und AVANTASIAs Anfangstagen, so bleibt er über jedem Zweifel erhaben.

„Thunder In The Distance“ ist ein AOR-Album auf hohem Niveau, mit einem überragenden Sänger, tollen Songwritern und grandiosen Melodien. Leider fehlt dem Drittling nun aber etwas die Abwechslung und Innovation um als großes Ding durchgehen zu können. Sollte man es nicht bei einer Trilogie belassen, so sollte man such für Album Nummer vier schon etwas überlegen. Ansonsten können Genrefans eigentlich bedenkenlos zugreifen.

www.michael-kiske.de


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Talk To Me
2. Power Of Music
3. Broken Wings
4. Lost In Paradise
5. It Cant Rain Forever
6. Fragile Ground
7. Hold Your Love
8. Never Too Late
9. Heaven Lost
10. My Heart Is Dying
11. Break Out
12. Maybe Tmorrow
13. Thunder In The Distance
Gesamtspielzeit: 56:14

maxomer
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Beitrag vom 30.10.2013
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