Vor etwas mehr als zwei Jahren veröffentlichte Produzenten-Legende Andy Sneap nach über 30-jähriger Bandgeschichte (mit langer Pause natürlich) das Debüt „Human Remains“ und schlug große Wellen. Das von MacBeth handelnde Werk war zwar nicht das umjubelte Meisterstück, doch mehr als solide und bot ein ganz eigenes Hörerlebnis. Daran schuld war teilweise natürlich auch Frontmann David Bower, der eine starke und Musical-reife Leistung ablieferte. Es folgten zwar erfolgreiche Tourneen mit ACCEPT und PRIMORDIAL und Festival-Auftritte, danach wurde es aber etwas still um die Briten.

Nun melden sich die Herren mit „Curse & Chapter“ zurück, liefern aber vorab mit „Age Of Nefarius“ in Form einer EP einen kleinen Gustohappen. „Age Of Nefarius“ ist nun also der erste Song der Band, der in diesem Jahrtausend geschrieben wurde. Die Songs des Debuts hatten ja schon 20 Jahre am Buckel, bis sie endlich auf Platte gebannt wurden.

Fett und rockig beginnt der neue Song und erinnert trotz seiner stark amerikanisch klingenden Ausrichtung an ACCEPT. Fettes Riffing von Andy, interessantes Fingertapping und eine treibende Rhythmik zeichnen den Track aus. Bower zeigt sich in guter Form und liefert erneut abgefahrene Gesangslinien. Auch dieses Mal schwingt eine leicht schizophrene Aura mit. Wem das Debut gefiel, der wird mit diesem Song auch viel Spaß haben. Lustigerweise erinnert der Chorus ganz kurz an ABBA´s „Age Of Aquarius“ – und ich wage zu behaupten, dass das kein Zufall sein kann.

Neben dem neuen Song sind auf dieser Platte noch drei Live-Nummern zu finden. „On Earth As It Is On Hell“, „Blasphemy And The Master“ und „The Oppressors“ haben einen knackigen Live-Sound (wobei Bower gerne etwas lauter reingemischt sein könnte) und machen ebenso Spaß wie auf Platte.

Ob sich die EP nun auszahlt ist schwer zu sagen, da das neue Album „Curse & Chapter“ bereits in gut einem Monat erscheint. Aber man höre rein und entscheide selbst.