DARK MOOR - Ars Musica
Label: Scarlet Records
Die spanischen Symphonic/Power Metaller DARK MOOR sind in der Szene schon lange kein unbeschriebenes Blatt mehr und zeigten in der Vergangenheit immer wieder ein Gespür für die Verbindung von Metal, Symphonic und Klassik. Auch „Ars Musica“ möchte dieses Konzept weiterführen und geht dabei aber auch ein paar neue Kompromisse ein.

Schnell fällt auf, dass die vor genau 20 Jahren gegründete Truppe aus Madrid sehr opulent zu Werke geht, dabei ist aber nicht gemeint, dass man wie RHAPSODY oder NIGHTWISH viel Bombast verwendet, sondern eher auf Drama und Epik im Musical-Stile setzt, was aber all zu leicht dafür sorgen kann, dass hier einiges zu verwässert tönt. „It Is My Way“ strotzt nur so vor Kitsch und hat auch keine Probleme damit QUEEN-Zitate einzusetzen. Beim folgenden „The Road Again“, welches mir erheblich besser gefällt, hat man dann sogar das Gefühl in einer metallischen Oper zu sitzen. Sehr konstruiert und bis in kleinste durcharrangiert wirkt der Song, gefällt aber durch tolle Vocals von Alfred Romero, der auch von weiblichen Gesängen unterstützt wird. Außerdem hört man hier zum ersten Mal die Stromgitarren so richtig, denn diese kommen auf dem mittlerweile neunten Werk der Spanier viel zu kurz. Auch „Together As Ever“ klingt verwaschen, verweichlicht und halbgar – bis dann der gelungene Refrain einsetzt, welcher aber natürlich gleich wieder von einer nicht wirklich dazu passenden Strophe abgelöst wird. Immer wieder blitzen tolle Momente, gelungene Arrangements und große Ideen durch, doch irgendwo wird immer das Potential verschenkt. Es fühlt sich so an, als hätten DARK MOOR hier einfach zu viel gewollt und sich nicht mehr auf das Wesentliche konzentrieren können. Aber nicht nur beim Songwriting wollte man hoch hinaus, denn „City Of Peace“ fährt große Geschütze auf und kommt mit unzählbaren Spuren voller Bläser, Keyboards und Chöre daher. Etwas flotter und wirklich hart wird es nur einmal, nämlich bei dem hektischen „Living In A Nightmare“, das durch den neoklassischen Einschlag etwas an RHAPSODY erinnert und als gewisser Lichtblick gelten kann.

DARK MOOR sind nach wie vor eine talentierte Band mit technischen Fähigkeiten, die andere vor Neid erblassen lassen könnten, wenn man denn das Potential auf „Ars Musica“ nicht so sehr verschenkt hätte. Das Album ist sicher kein schlechtes, sollte aber trotzdem auch von Fans der Spanier vorher angetestet werden, um nicht zu Hause zu sehr überrascht zu werden.

www.dark-moor.com


4 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Ars Music
2. First Lance Of Spain
3. It Is My Way
4. The Road Again
5. Together As Ever
6. The City Of Peace
7. Gara And Jonay
8. Living In A Nightmare
9. El Ultimo Rey
10. Saint James Way
11. Spanish Suite (Asturias)
Gesamtspielzeit: 56:03

maxomer
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Beitrag vom 11.10.2013
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