Dass das Genre Metalcore am Aussterben ist, ist eigentlich schon lange kein Geheimniss mehr und so haben auch die Genrevertreter eingelenkt – und viele haben auch die Kurve gekriegt. Man denke nur an Größen wie MAROON, NEAERA oder HEAVEN SHALL BURN, die sich alle viel mehr dem modernen Death Metal widmen. Die, die sich trotz allem nicht ganz vom Genre trennen konnte, ließen ein paar andere Elemente einfließen und tauften das Ganze dann Deathcore. In manchen Fällen änderte sich an der Musik gar nichts, aber man wollte halt nicht mehr zur aussterbenden Rasse gehören, andere vermengten ihren Sound wirklich mit Death Metal Elemente – so auch ONCE I SAW A GHOST aus Deutschland.

Die Band nutzt das Genre Metalcore als Grundstein und baut auf diesem mit melodischen Death Metal Elemente, einigen Thrash-Attacken und einem Sänger der zwischen all diesen Welten liegt, ein solides Gerüst auf. Wirklich Neues liefern die Berliner nicht, doch die Mischung klingt interessant und ist sehr ausgewogen. Keine ausufernden Breakdowns, aber auch die Knüppel-Passagen bleiben im Rahmen, denn so kippt man nie zu weit in ein Genre hinein. Dafür gibt es eine Prise Jazz.

Manchmal wirkt dieses Metal-Gewitter etwas diffus, aber mit etwas Engagement kommt man eigentlich recht schnell in das Album hinein. Vielleicht hätte man aber in Sachen Abwechslung noch etwas mehr tun können. Ein paar mehr Melodien, Experimente oder variablerer Gesang wären natürlich ein Vorteil für ONCE I SAW A GHOST, aber alles in allem ist „Architects Demise“ eine runde Sache, die trotz einiger Ecken und Kanten sicher eine adäquate Anhängerschaft finden wird.