HALFORD - Live Insurrection
Label: Metal Is Records / SPV
Das Jahr 2000 wird wohl als das Jahr der großen Comebacks in die True-Metal-Geschichte eingehen. Neben der Wiedervereinigung von IRON MAIDEN mit Bruce Dickinson und Adrian Smith, meldete sich auch ein ganz Großer des Metalbusiness bei seinen Fans zurück und besann sich musikalisch wieder seiner alten Tugenden. Die Rede ist natürlich von Rob "The Metal God" Halford, der 1993 JUDAS PRIEST den Rücken kehrte, um sich moderneren Sounds zu widmen. Nach der Auflösung seiner Band FIGHT, die stilistisch eher mit PANTERA, als mit seiner Ex-Band vergleichbar war, startete er gemeinsam mit Trent Reznor (NINE INCH NAILS) ein Projekt namens TWO. Nachdem deren Album ("Voyeurs") sich aber eher als Flop entpuppte, da die Fans sich nicht wirklich mit dem damals von Halford praktizierten Industrial-Sound anfreunden konnten, kehrte er zu seinen Wurzeln zurück, um letztes Jahr seine Wiederauferstehung ("Resurrection" = Albumtitel.) zu feiern. Jetzt, nicht einmal ein Jahr später lässt er also mit einem Doppellivealbum aufhorchen. Nach nur einem Studioalbum eine Live-CD auf den Markt zu bringen, werden viele als zu früh empfinden. So auch ich, allerdings sollte es aber auch bekannt sein, dass Halford auf der Bühne nicht nur Stücke seines Album präsentierte, sondern auch viele Gassenhauer von JUDAS PRIEST zum Besten gab. Wer das "Resurrection"-Album kennt, dem wird ohnehin bekannt sein, dass die Kompositionen nicht nur eine gewisse stilistische Nähe zu JUDAS PRIEST aufweisen, nein, Halford hat in gewisser Weise dort aufgehört, wo er mit "Painkiller" (Letztes J.P.-Album mit ihm) aufgehört hat. Die Doppel-CD enthält insgesamt 28 (!!) Titel, die es auf eine Gesamtspielzeit von insgesamt rund 110 Minuten bringen. Spieltechnisch gesehen gibt´s auch nichts zu bemängeln, auch wenn man nicht weiß, ob es ev. später im Studio Nachbearbeitungen gegeben haben könnte. Jedenfalls präsentieren sich Rob & seine Gruppe hier in Topform einem unglaublich enthusiastischen Publikum, das sowohl Halford-Songs wie auch alte PRIEST-Hits euphorisch bejubelt. Was das Outfit (Leder & Nieten sind wieder angesagt) und die Ansagen, sowie natürlich (wie schon erwähnt) die Musik (inkl. seiner unverwechselbaren hohen, teils kreischenden Vocals) betrifft, so könnte fast der Eindruck entstehen, dass "Resurrection" das 1. Album von Rob nach seinem Ausstieg darstellen könnte, und es FIGHT und TWO somit niemals gegeben hätte. Neben Material von besagtem Album enthält dieser Tonträger 3 bisher in Europa unveröffentlichte Stücke, 3 neue Studiotracks, die sich in gewohnter Qualitätsklasse bewegen, ein Duett mit Bruce Dickinson (!!) ("The one you love to hate") und (wie schon angedeutet) zahlreiche Klassiker von JUDAS PRIEST ("Running Wild"; "The Hellion"; "Metal Gods"; "Breaking the law"; "Electic eye" etc.). Mit diesem Album wurde nicht nur ein Dokument geschaffen, das Ausschnitte einiger Gigs der letzten Tour wiederspiegelt, sondern es wurden damit auch den Spekulanten unter den JUDAS PRIEST-Fans Ansätze gegeben, um sich auszumalen, wie etwa JUDAS PRIEST mit R. Halford heute klingen könnten, so dass weiter von einer Reunion geträumt werden darf. Für JUDAS PRIEST- und Halford-Fans ist dieses Doppelalbum auf jeden Fall Pflicht, da auch "Value for money" geboten wird.

www.robhalford.com


6 von 7 Punkten
Hutti
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Beitrag vom 06.05.2001
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