EMPYRIUM waren Mitte der Neunziger Jahre gemeinsam mit Bands wie KATATONIA ja bei vielen Black Metallern erste Wahl, wenn es beispielsweise mit der schwarzgefärbten Queen romantisch wurde oder einem einfach der Sinn nach etwas sanfteren Klängen stand. Nicht umsonst war die Truppe um Ulf Theodor Schwadorf die erste Veröffentlichung und jahrelang Zugpferd des damals noch jungen Labels Prophecy Productions. Nach dem noch recht Black Metal-lastigen Demo tendierten die zwei folgenden Scheiben in Richtung sinfonischer Dark Metal mit Folk-Anleihen, ehe man die Metaleinflüsse hinter sich ließ und mit „Where At Night The Wood Grouse Plays“ und „Weiland“ zwei Folk Alben veröffentlichte. Danach wurde es ruhig um EMPYRIUM, abgesehen von zwei neuen Stücken für eine Best-Of im Jahr 2006 und einem neuen Song für die Folk-Zusammenstellung „For Whom The Moon A Nightsong Sings“ beschäftigten sich die beiden Bandmitglieder Schwadorf und Helm mit ihren anderen musikalischen Tätigkeitsfeldern.

Zu Pfingsten 2011 gab es ihm Rahmen des Wave Gothic Treffens in Leipzig eine Premiere, so standen EMPYRIUM zum ersten Mal in ihrer Bandgeschichte auf einer Bühne und wurden dabei von Mitgliedern diverser Prophecy-Bands wie THE VISION BLEAK, ALCEST, LES DISCRETS, DORNENREICH und NEUN WELTEN unterstützt. Verständlich, dass dieses Konzertereignis auch in Bild und Ton festgehalten wurde. Von der Songauswahl her werden alle vier Studioalben abgedeckt, wobei der Schwerpunkt auf den Folk Alben liegt, die ersten beiden Scheiben sind jeweils nur mit einem Stück vertreten. Zusätzlich wurde „The Days Before The Fall“ vom „For Whom The Moon A Nightsong Sings“ Sampler, „Der Weiher“ vom Best Of „A Retrospective...“ sowie das bisher unveröffentlichte neue Stück „Dead Winter Ways“ gespielt. Obwohl letztere Nummer wieder etwas mehr in die sinfonische Metalrichtung (mit zum Teil Growlvocals) tendiert, war der Auftritt also eher von den folkigeren Songs geprägt.

Da mir nur der Audioteil des in verschiedenen Formaten (CD, DVD, Blu ray) erscheinenden Albums vorliegt, kann ich über die Bildqualität nicht viel sagen, die Soundqualität ist jedoch auf jeden Fall erstklassig und steht den Studioversionen in nichts nach. Die naturromantische Atmosphäre, für die EMPYRIUM auf ihren Veröffentlichungen steht, wird auch live perfekt eingefangen. Auch die Songauswahl finde ich sehr gelungen, auch wenn ich mir persönlich ein wenig mehr Songs der ersten beiden Alben gewünscht hätte, vor allem das großartige „The Blue Mists Of Night“ hätte ich nur zu gerne wieder gehört. Dass auch die alten Stücke live prächtig funktionieren, beweist das noch etwas Black Metal-lastigere „Mourners“. Ansonsten haben die Herrschaften mit Nummern wie „The Franconian Woods In Winter's Silence“, „Where At Night The Wood Grouse Plays“ und die „Die Schwäne im Schilf“ natürlich sämtliche „Hits“ der vier EMPYRIUM- Alben im Programm.

„Into The Pantheon“ ein gelungenes Tondokument eines einzigartigen (naja, nicht mehr ganz, zwischenzeitlich gab und gibt es ja weitere Konzerte) Auftritts dieser genreprägenden Band und sowohl für alte Fans als für Neueinsteiger gleichermaßen empfehlenswert. Bleibt zu hoffen, dass uns die Herren Schwadorf und Helm bald auch mit einem neuen EMPYRIUM-Album beglücken.