THE MISSION - The Brightest Light
Label: Oblivion/SPV
Eine recht bewegte Geschichte hat die britische Band THE MISSION hinter sich. 1985 von den ehemaligen THE SISTERS OF MERCY-Musikern Wayne Hussey und Craig Adams gegründet, konnte man anfangs recht schnell an den Erfolg des ehemaligen Arbeitgebers anschließen. Diverse Lineup-Wechsel schwächten in Folge allerdings die Band, so dass der Erfolg nachließ und es 1996 zur Auflösung kam. Bereits 1999 kehrte THE MISSION jedoch wieder zurück und konnte mit den folgenden Alben den Erfolg der Anfangszeit sogar noch übertreffen. 2008 kam es zu einer neuerlichen Auflösung der Band, 2011 folgte jedoch wieder eine Reunion in großteils Originalbesetzung.

Der Opener „Black Cat Bone“ startet mit wabernden Gitarrensounds, während Wayne Hussey mit whiskeygeschwängerter Stimme den Verlust der Jugend bedauert („I'd make a pact with the devil, if I could be 21 again“). Wie man auf den aktuellen Bandfotos erkennen kann, ist auch an ihm die Zeit nicht ganz spurlos vorübergegangen. Das folgende „Everything But The Squeal“ klingt nicht zuletzt aufgrund von Husseys rauem Gesang mehr nach dreckigem Rock 'n' Roll als nach klassischem Gothic Rock im Stile der frühen THE SISTERS OF MERCY oder BAUHAUS. Natürlich ist dieser klassische Gothic Rock-Sound speziell bei der Gitarrenarbeit auch präsent (gut zu hören auf „Sometimes The Brightest Light Comes From The Darkest Place“ und „Born Under A Good Sign“), das ist jedoch nur ein Teil davon, was THE MISSION auf „The Brightest Light“ ausmacht. Grob umschrieben lässt sich die Scheibe einfach als Rockalbum beschreiben, das Elemente verschiedener Strömungen dieses Genres in seinen Sound einfließen lässt, sei es nun Gothic-, Hard- beziehungsweise Alternative Rock oder Wave. Wayne Husseys Gesang erweist sich als recht wandlungsfähig, so klingt seine Stimme auf den rockigen Stücken zu Beginn der Platte ziemlich rau, während er auf der ruhiger gehaltenen zweiten Hälfte des Albums auch mit melodischerem Gesang aufwartet.

Sicher ist im Normalfall Vorsicht geboten, wenn eine vormals erfolgreiche Band sich zum wiederholten Male reformiert, da den Musikern das Geld ausgegangen ist und man mit schnell auf dem Markt geworfenem halbgaren Material vom ehemals guten Namen profitieren will. Das kann man aber im Fall von THE MISSION getrost ausschließen. „The Brightest Light“ ist nämlich ein sehr intensives und auch ehrliches Album geworden, auf dem die Band weder versucht, die Achtziger Jahre Gothic Rock-Zeiten wiederauferstehen zu lassen, noch krampfhaft modern zu klingen. Vielmehr handelt es sich bei den Songs um zeitlose Rockmusik, die definitiv nicht nur Altgothics (die hören sich vermutlich eh lieber die THE MISSION-Scheiben aus den Achtzigern an) anspricht.

www.themissionuk.com/


5.5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Black Cat Bone
2. Everything But The Squeal
3. Sometimes The Brightest Light Comes From The Darkest Place
4. Born Under A Good Sign
5. The Girl In The Furskin Rug
6. When The Trap Clicks Shut Behind Us
7. Ain’t No Prayer In The Bible Can Save Me Now
8. Just Another Pawn In Your Game
9. From The Oyster Comes The Pearl
10. Swan Song
11. Litany For The Faithful
Gesamtspielzeit: 61:55

Mike
Weitere Beiträge von Mike

Weitere Beiträge über THE MISSION


CD-Bewertung
0 Stimmen [LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
0 Stimmen
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 07.09.2013
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: