Wäre da nicht der tiefe Gesang, hätte ich im ersten Anhören gesagt, dass die neue CARCASS den Weg zu mir nach Hause gefunden hat. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass EXHUMED nie in meinem Fokus waren und das obwohl es die Band schon über 20 Jahre gibt. Das muss und wird sich mit “Necrocracy” auf jeden Fall ändern.

EXHUMED spielen Death Metal der alten US Schule, gemischt mit etwas Goregrind und Thrash. Midtempo Walzen und Highspeed Blastattacken geben sich die Klinke in die Hand und kreiieren so eine ganz ansehnliche Mixtur auf höchstem Aggressionslevel.

Mein persönlicher Favortit ist “Sickened”. Eine beissende Speednummer mit viel Blasterei und treibenden Riffs. Ein durch und durch gelungener Track. “(So Passes) The Glory Of Death” ist einer dieser Songs, die mich an CARCASS erinnern. Er hat diese spezielle Harmonik und Abgefahrenheit, die man von genannter Band kennt. Das gilt auch für “Ravening”. An vielen anderen Stellen kann man Zitate anderer Songs hören oder zumindest erahnen. Das schmählert zwar an sich nicht die Qualität der Songs, doch Eigenständigkeit ist etwas anderes.

Was ein wenig stört, ist, das latente Gefühl, dass es an der für Death Metal Bands gewohnten Tightness und technischen Rafinesse fehlt. Bei den Drumübergängen habe ich stets das Gefühl, dass es sich doch nicht ganz auf die "1" ausgeht. EXHUMED sind technisch auf keinen Fall mit Bands wie CANNIBAL CORPSE oder gar Kollegen aus dem Deathcore Bereich zu vergleichen. Auf der anderen Seite ist es zwischendurch auch mal wieder angenehm, einfach nur solide Riffs zu hören, ohne immer einen Bienenschwarm an Arpeggios um die Ohren geknallt zu bekommen.

“Necrocracy” ist eine gute CD, die man sich mehrmals anhören kann und auch wird. Death Metaller sollten ein Ohr riskieren, Fans greifen sowieso zu.