REVAMP - Wild Card
Label: Nuclear Blast
Dass die Niederländerin Floor Jansen eine wirklich tolle Sängerin ist, wissen wir dank ihres Schaffens mit AFTER FOREVER schon länger, doch kürzlich kam die Dame zu einem überraschenden Prominenzschub, in dem sie Anette Olzon bei NIGHTWISH – wenn auch nur für aktuelle Live-Aktivitäten – ersetzte und die Finnen somit endlich wieder eine adäquate Sängerin in ihren Reihen haben. Nach der Auflösung von AFTER FOREVER 2009 gründete Floor gemeinsam mit dem Produzenten Waldemar Srychta und Joost van den Broek (AFTER FOREVER, STAR ONE) die Band REVAMP.

Es entstand ein Jahr danach das Debüt „ReVamp“, mit dem man schon schön zeigte, was man drauf hat. Dazu stießen damals Arjan Rijnen (PENDEJO), Matthias Landes (THULCANDRA, DARK FORTRESS), Jord Otto (Ex-MORBLAST), Ruben Wijga (SEPHYROS) und Jaap Memman (BITCHO), der kürzlich durch Henk Vonk ersetzt wurde, dazu. Für den Zweitling „Wild Card“ holte man sich auch noch ein paar namhafte Gäste wie EPICA Gitarrist Mark Janesn, STREAM OF PASSION Fronterin Marcela Bovio und Devin Townsend, der eine – wie üblich – starke Gesangsleistung abliefert, geholt.

Gut ging es ja der Fronterin in den vergangen Jahren nicht wirklich, denn laut ihren Angaben hatte sie mit einem Burn-Out zu kämpfen, welches sie nun mit REVAMP verarbeitet und so ist das Herzstück des Albums gleich zu Beginn zu finden. Zwei Parts des Dreiteilers „The Anatomy Of A Nervous Breakdown“ leiten das Album nämlich nicht nur souverän ein, sondern wirken auch sehr persönlich und intensiv. Schnell fällt auf, dass sich REVAMP dank ihres hohen Härtegrades von den typischen Female-Fronted Bands abheben und auch Shouts, sowie thrashige Riff-Attacken verwenden. Eingängige, teils auch poppige Refrains gibt es aber trotzdem hin und wieder, wobei diese nie aufdringlich oder zu verweichlicht klingen. Floor weiß einfach immer, wie sie ihre Stimme einzusetzen hat. Mal kraftvoll, dann wieder in hohen Operetten-haften Tonlagen, oder als Stilelemente für atmosphärische Parts. Die Bandbreite ist enorm.

Die Songs selbst sind leicht progressiv angehaucht, manchmal etwas hektisch, dafür aber sehr dynamisch und abwechslungsreich gestaltet. So dauert es bei manchen Tracks auch etwas, bis diese zünden und sich komplett dem Hörer offenbaren. Kann ein Vorteil sein, muss es aber nicht, da man doch einiges an Zeit investieren muss, um richtig rein zu kommen.

REVAMP erfinden das Femal-Fronted/Gothic Genre nicht neu, können aber schöne Akzente setzen und liefern somit mit „Wild Card“ ein mehr als solides Werk ab.


www.revampmusic.com


5 von 7 Punkten

Tracklist:
1. The Anatomy Of A Nervous Breakdown: On The Sideline
2. The Anatomy Of A Nervous Breakdown: The Limbic System
3. Wild Card
4. Precibus
5. Nothing
6. The Anatomy Of A Nervous Breakdown: Neurasthenia
7. Distorted Lullabies
8. Amendatory
9. I Can Become
10. Misery´s No Crime
11. Wolf And Dog
Gesamtspielzeit: 46:06

maxomer
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Beitrag vom 02.09.2013
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