Kann Heavy Metal denn Sünde sein? Ich denke nicht – und wenn doch, dann kommen wir doch alle miteinsander gern in die Hölle, denn da wird hoffentlich wenigstens gerockt. Da die meisten von uns doch noch etwas Zeit bis dahin haben, frönen wir weiter unserem Hobby, unserer Lebenseinstellung, unser Religion – dem Heavy Metal. Seit dem letzten SINNER Werk „One Bullet Left“ sind gut zwei Jahre ins Land gezogen. Grund genug, um nach einem neuen Werk zu lechzen, doch da Bandboss Mat Sinner schwer mit PRIMAL FEAR und seinen Classic Meets Rock Projekten beschäftigt ist, wird es wohl noch etwas dauern. Alternativ bietet er statt einem neuen Werk aber eine tolle Kompilation mit neu aufgenommenen Klassikern und drei komplett neuen Songs in Form von „Touch Of Sin 2“ – der Titel ist ein Tribut an das 1985er Album „Touch Of Sin“.

Fans von SINNER wissen natürlich, was sie erwartet. Mit Hooks vollgepackter Heavy Metal, der rockt und fett abgeht. Und so soll es natürlich auch auf „Touch Of Sin 2“ sein. So wurden die Songs eigentlich naturbelassen neu aufgenommen, haben dadurch aber weit mehr Wumms. Die Songauswahl beschränkt sich strikt auf die ersten paar, und nicht mehr erhältlichen Alben, was also eine tolle Chance für neuere Fans der Band ist, sich mit den Klassikern der Band vertraut zu machen. Recht viel zu den Nummern braucht man wohl nicht sagen, denn SINNER sind und bleiben immer SINNER. Interessant sind aber die neuen Stücke der Band, die man dazwischen eingestreut hat. „Don´t Believe A Word“ und „Blood On The Sand“ sind treibende, melodische Hymnen, während „Heart Of The City“ einen echten Heavy Metal Banger darstellt.

Als weiteren Bonus hat sich Mat noch alte Weggefährten als Gäste ins Studio geholt Darunter David Readman (VOODOO CIRCLE), Erik Martensson (W.E.T.), Tom Naumann (Ex-PRIMAL FEAR / Ex-SINNER) und Diego Valdez (HELKER). Einen saftigen Mix bekam „Touch Of Sin 2“ dann noch von Achim Köhler (PRIMAL FEAR, BRAINSTORM,...).

Eine interessante Anekdote zum Schluss: Mat begründet diese Re-Recordings so, dass das gute alte Musik Business Schuld an dem ominösen Verlust des Original-Materials (Brand?) ist und durch das mehrmalige Hin- und Her-Verkaufens der Rechte, der aktuelle Rechte-Inhaber nicht bereit ist, die alten Alben neu aufzulegen. Somit hat nicht mal mehr der Schöpfer seines eigenen Werkes es in der Hand, sein Material den Fans zugänglich zu machen. Traurig, aber wahr.