Mit der deutschen Metalcore-Truppe mit dem interessanten Namen WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER habe ich mich in den letzten Jahren eignetlich nicht sonderlich auseinandergesetzt. Mir sind ein paar Songs bekannt gewesen und auch live durfte ich die Jungs bereits erleben, doch was die Butterbrötchen nun mit „Goldkinder“ liefen, hätte ich ihnen weder zugetraut, noch jemals erwartet.

Da ihnen mittlerweile die Kinderlieder als Vorlage etwas ausgingen, beschäftigen sich WBTBWB mit ein paar anderen Themen, die natürlich erneut in Deutsch vorgetragen werden und manchmal bin ich wirklich froh, dass die meisten Bands ihre Lyrics auf Englisch vortragen und man gerade im Bereich Metalcore oftmals gar nicht richtig versteht, was da verzapft wird. Aber Fans der Band mögen wahrscheinlich gerade das an ihnen. Musikalisch haben sich WBTBWB aber enorm weiterentwickelt und haben die Core-Elemente drastisch reduziert und immer mehr Electro- und Industrial-Einflüsse in ihren Sound integriert. Zwar haben sie schon immer einige atmosphärische Parts und Synthies und elektronische Spielereien in ihren Sound eingebunden, doch so vermehrt wie auf „Goldkinder“ trat das bisher noch nicht auf. So erinnern Songs wie „Alles Was Ich Will“, das mit einem coolen Riff einleitet oder „Pyroman & Astronaut“ mit düsterer Stimmung, stampfender Rhythmik und den Synthies stark an RAMMSTEIN, aber auch die DEATHSTARS hört man immer mal wieder aus den Keyboards und den Drumbeats heraus.

Klassische Metalcore-Nummern sucht man nun etwas länger, wird aber mit „Das Uhrwerk“ dann doch fündig, wobei auch hier die Keyboards und melodische Leads nicht abstinent sind. Dafür gibt’s aber auch Breakdowns. Mir persönlich gefällt auch der vermehrte Einsatz von tiefen Grunts von Fronter Paul Bartsch wirklich gut. Stellenweise wird es aber dann auch recht poppig, ja fast zum Schunkeln, wie bei der schrägen 80er Disco-Pop Reminiszenz „Krieg Aus Gold“ oder im Chorus von „Meine Brille“. „Psycho“ hingegen versprüht wieder durch und durch den RAMMSTEIN-Charme.

Mit „Goldkinder“ haben WE BUTTER THE BREAD WITH BUTTER zum Glück dem Metalcore fast komplett den Rücken gekehrt und bedienen sich nurmehr den besseren Elementen des Genres, um den dichten Industrial-Einflüssen etwas mehr Schmackes zu geben. Auf diesem Werk findet man so einige Hits und Ohrwürmer. Auch die, die sich lange schon gegen die Band sträubten, sollten da mal reinhören. Ihr werdet überrascht sein!