Im Jahr 2005 war ich absolut begeistert vom Debüt der finnischen Power Metaller CARDIANT. Die melodischen Songs waren abwechslungsreich, innovativ und spritzig. Bis 2009 war aber dann leider Sendepause und das Album „Tomorrow´s Daylight“ ging spurlos an mir vorbei, denn bis vor kurzem wusste ich gar nicht, dass es die Band überhaupt noch gibt. Doch nun zeigen die Herren mit „Verge“ und neuem Sänger, dass sie es auch heute noch drauf haben.

Zwar klingen CARDIANT nun anders, denn die Gesangslinien des damaligen Sängers gaben dem Sound der Band zusätzlich noch etwas Besonderes, aber auch heute verstehen es die Finnen noch außergewöhnlichen Power Metal, der immer spannend bleibt, zu liefern und zeigen ein Gespür für eingängige Melodien und gelungenes Songwriting. Flott und ungezwungen startet man mit „Justice Turns Into Revenge“ mit geilem Riffing in das Geschehen ein und Erik Kahatsu zeigt, dass er seinem Vorgänger in nichts nachsteht. Die Keyboards halten sich stets im Hintergrund und geben dem Song einfach mehr Volumen und Atmosphäre. Der Songaufbau ist hier, sowie bei den weiteren Songs, stets spannend und gipfelt in einem starken Refrain. „Thought´s Inception“ geht etwas gemächlicher nach vorne, ist aber nicht weniger stark. Der hymnische Refrain mit weiblichen Backings ist auch als gelungen zu bezeichnen. Die erste Single „Heavens Calling“ ist ein überraschend schneller Track, der mit Doublebass nicht geizt, im Refrain aber dann doch etwas poppig anmutet. Natürlich gibt es auch Balladeskes und so lässt „Ever Scince“ den Kitschfaktor etwas steigen. So abwechslungsreich geht es auch weiter. Wirklich schwache Tracks findet man nicht, auch wenn manche etwas abfallen oder zu poppig ausfallen.

Ganz so innovativ wie früher sind CADIANT vielleicht nicht, aber trotzdem können sie mit „Verge“ ein wirklich interessantes Album abliefern, dass sich etwas von der Masse abhebt und zeigt, dass man in den dreizehn Jahren Bandgeschichte so einiges gelernt hat. Mehr davon!