Mit dem von folkigen Akustikgitarrenklängen getragenen Opener „Windgeflüster“ eröffnet die nordrhein-westfälischen Black Metal Band FRIGORIS ihre zweite Langrille „Wind“. Schon beim Einsetzen des Gesangs fühle ich mich in Kombination mit den deutschsprachigen Texten etwas an die heimischen DORNENREICH erinnert. Dieser Eindruck bestätigt sich auf dem folgenden „Zwischenwelten“, so haben sich auch die Deutschen einer sehr atmosphärischen und melodischen Variante des Schwarzmetalls verschrieben. Beim Songwriting setzt man auf Abwechslung, atmosphärische Zwischenteile gehören ebenso zum Repertoire wie Tempiwechsel, auch beweisen die Herren (und die Dame) ein Händchen für packende, eingängige Melodien. Natürlich reformiert man damit nicht das Genre, orientiert sich aber sowohl vom musikalischen als auch vom textlichen Niveau definitiv nach oben und spielt im Pagan/Atmospheric Black Metal Bereich auf jeden Fall vorne mit. Vor diesem Hintergrund verwundert es mich ein wenig, dass keines der hiesigen Label zugegriffen hat, sondern die Scheibe als Gemeinschaftsproduktion zweier eher obskurer Plattenfirmen aus Südkorea beziehungsweise Kanada erscheint, was sie für Sammler dafür aber wohl umso interessanter macht.

FRIGORIS können mit „Wind“ definitiv überzeugen und ich vermute mal, dass man von dieser Truppe sicher nicht zum letzten Mal gehört hat. Bleibt zu hoffen, dass die Scheibe auch für nicht in Kanada oder Südkorea beheimatete Hörer ohne größeren Aufwand erhältlich ist!