Geile Scheisse ... viel mehr fällt mir nicht zum aktuell vorliegenden Album ein. „We Are Ghosts“ ist wahrlich herrlich. Und zwar in fast allem. Der Sound passt und drückt wie verrückt. Die Songs sind abwechslungsreich und weisen mehr als nur die genretypischen Wechselspiele zwischen Geprügel und Moshparts auf.
Nachdem man das stimmungsvolle Intro hinter sich gelassen hat, geht es schon volle Kanne mit „The Damned“ los. Der anschließende Titeltrack „We Are Ghosts“ verdeutlicht dass SIX REASONS TO KILL nicht auf der faulen Haut gelegen haben und sich wahrlich Gedanken über das aktuelle Album gemacht haben. Abwechslung und Härte werden ganz groß geschrieben. „Inked Inside“ brettert zuerst ungestüm los um gegen Mitte des Songs recht melancholisch zu werden. Mir altem Nörgler ist dieser Part zwar ein Dorn im Auge, doch halten sich diese Ausbrüche so weit in Grenzen, dass sie kaum wahrnehmbar sind. Der Rest des Songs ist einfach auch nur mehr als gelungen. „God Of The Dead“ hat etwas eigenartig Zähes, fast schon mit MORBID ANGEL zu Vergleichendes, ohne ganz an deren Klasse heranzukommen. „Betrayer“ gibt wieder ordentlich Gas und verdeutlicht, dass die Jungs einige Zeit an ihren Instrumenten verbracht haben. Super Nummer auf sehr hoher Geschwindigkeit. „Unburied Again“ beinhaltet einige angenehme Hardcoreanleihen und kann durch einen stimmungsvollen Refrain punkten. „Heartbreaker“ hat mir auch fast das Herz gebrochen und zwar weil er so abgeht. Live auf jedem Fall die totale Granate. Schwerste Moshparts und gelungene Vocals zeichnen diesen Song aus. „Factor X“ hätte ich bei jeder anderen Band, von der ich kein Fan bin, wahrscheinlich als nutzlosen Füller und Zeitstrecker bezeichnet - ein Instrumental, das keiner braucht. Dafür hat das vorletzte „Catalyst“ einen tollen Klavierausgang und kann auch sonst überzeugen. „F...Hipster“ dürfte eine Art Augenzwinkern sein, denn es kommt teilweise schon etwas punkig daher. Auch der Gesang ist hier etwas an Hardcore / Punk angelehnt. Dennoch eine gute Idee und ein toller Song.
Wieder einmal konnten mich SIX REASONS TO KILL beinahe restlos überzeugen. Im europäischen Vergleich gibt es in diese Richtung nicht viel und es bleibt zu hoffen, dass sie ihre Position noch ausbauen können und dann auch etwas mehr in das Artwork investieren können. Denn das finde ich im Vergleich zu der Musik etwas „vereinfacht“.
www.sixreasonstokill.de
Beitrag vom 24.07.2013 Zurück
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