Mit „Spiral Shadow“ schlug KYLESA vor 2 Jahren einen neuen Weg ein, so bewegte sich der Sound der Band von Sludge und Metal mehr hin zu Psychedelic und Stoner. Als Freund der härteren Gangart tat sich der Autor dieser Zeilen ein wenig schwer mit der von dem Quintett eingeschlagenen neuen Richtung.

Auf „Ultraviolet“ führt die Band rund um das charismatische Duo Laura Pleasants und Phillip Cope dieses Konzept nun konsequent weiter. Wie schon auf den letzten Alben trommeln sich zwei Schlagzeuger parallel die Seele aus dem Leibe und sorgen somit für einen mehr als soliden Rahmen der Songs. Die beiden ersten Songs auf der Platte sind die ziemlich straight nach vorne rockenden „Exhale“ und „Unspoken“ und täuschen ein wenig über den Rest des Albums hinweg. Denn KYLESA geben sich in der Folge weit mehr verspielt und verkopft als in der Vergangenheit, da ist viel Raum für verquere und weniger verquere Ideen und ausufernde Arrangements. So fühlt man sich nicht nur einmal an PINK FLOYD gemahnt. Das kann man nun mögen oder auch nicht.

Andererseits muss auch erwähnt werden, dass KYLESA inzwischen durch den abwechselnden Gesang zwischen Cope und Pleasants ein Trademark geschaffen hat, das die Band unverwechselbar macht.

Wer also mit „Spiral Shadow“ seine Freude hatte, wird auch von „Ultraviolet“ mehr als begeistert sein, Freunde des älteren und deutlich härteren Materials können zwar ein Ohr riskieren, werden mit dem neuen Album wohl weniger glücklich werden.