Die Münchner Rocker JENNY HOOKER versuchen gleich ganz unverblümt die Zuhörerschaft mit einem abgedrehten Bandnamen und einer leicht bekleideten Dame (und ihrem Meerschweinchen) auf sich aufmerksam zu machen. Wenn’s funktioniert – dann bitte.

Für die Musik von JENNY HOOKER – eine Band bestehend aus vier Männer (ohne Frau oder gar einer namensgebenden Prostituierten) – stehen bratende Gitarren, rotziger Sound und eine rau Stimme, gesponsert von Frontmann Peter Prager. Irgendwo zwischen Wüsten Rock und Stoner Metal agieren die Münchner ganz passabel, bieten coole Hooklines, tolle Riffs und einen drückenden Sound. Leider ist der Bassdrum Sound aber absolut drucklos ausgefallen, was aber nicht so sehr ins Gewicht fällt, da Bass und Gitarren für genügend Volumen sorgen. Peter krächzt und röchelt sich mit seiner Whiskey- und Zigarren-geschwängerten Stimme durch die 13 Songs und klingt manchmal eine Spur nach einem zahmen Burton C. Bell (FEAR FACTORY), dann aber auch mal wieder wie Jon Bush (ANTHRAX). Apropos ANTHRAX – sogar eine gute Prise Thrash Metal hat sich in den Sound von JENNY HOOKER geschlichen, der für genügend Dynamik und Härte sorgt, um nicht als 0815-Stoner Rock Band durch zu gehen. Sarkastischen Humor beweisen die Bayern mit Titeln wie „World Whore One“, „Coffein Kids“ oder „My Band Suxxx“ auch, wobei die Texte sicherlich auch eine tiefere Bedeutung haben. Hervorzuheben sind aber auf jeden Fall das groovende „Below“, der brutalo-Rocker „Guinea Pig“ und das thrashige „Ghost Of A Chance“.

JENNY HOOKER ist eine wirklich coole Band, die es schafft, innerhalb des Stoner Metal Genres noch etwas Frisches zu schaffen, ohne dabei gekünstelt zu wirken. Hier haben Stoner Fans und auch Thrasher auf jeden Fall was für sich zu entdecken.