ALICE IN CHAINS - The Devil Put Dinosaurs Here
Label: Capitol/Universal
ALICE IN CHAINS zählten in den Neunzigern ja gemeinsam mit NIRVANA, PEARL JAM und SOUNDGARDEN zu den ganz großen Bands der Grunge-Bewegung. Von den genannten waren ALICE IN CHAINS sicher jene mit dem heaviesten Sound und fanden schon damals auch bei den Metalfans Gehör, nicht umsonst traten sie zusammen mit Bands wie SLAYER, MEGADETH und ANTHRAX auf und Metalbands wie OPETH oder GRAVE zollten ihnen auch mit Coverversionen auf ihren Alben Tribut. Nach nur drei Studioalben wurde ALICE IN CHAINS Ende der Neunziger Jahre zwar auf Eis gelegt, aber nicht offiziell aufgelöst. Der drogenbedingte Tod von Leadsänger Layne Staley markierte dann das vorläufige Aus für die Truppe. 2005 formierte sie die Band jedoch wieder für zuerst eine, dann mehrere Liveauftritte mit wechselnden Sängern. Mit „Black Gives Way To Blue“ erschien 2009 dann auch ein neues Studioalbum der reformierten ALICE IN CHAINS mit William DuVall als neuem Leadsänger. 2010 konnte ich die Jungs beim Rock Im Park-Festival live bewundern und war mehr als nur positiv überrascht, DuVall überzeugte bei den alten Klassikern auf ganzer Linie, aber auch die neuen Stücke standen den Alben aus den Neunzigern in keinster Weise nach.

Nun aber genug der Musikgeschichtsstunde, mit „The Devil Put Dinosaurs Here“ veröffentlichen die Jungs aus Seattle das zweite Album nach der Reunion. Mit dem Opener „Hollow“ geht es stark los. Treibende Midtemporiffs, der für AIC so typische melancholische Gesang, der den optisch eher an Lenny Kravitz erinnernden DuVall wie eine Reinkarnation Layne Staleys wirken lässt und eine recht düstere Atmosphäre lassen das Stück nicht hinter vergangenen Glanztaten zurückstehen. In einer ähnlichen Tonart geht es mit dem folgenden „Pretty Done“, sowie der aktuellen Singleauskopplung „Stone“ weiter. Damit kommen wir aber auch zu einem Kritikpunkt der neuen Scheibe: Die härteren Stücke des Albums sind zwar durch die charakteristischen Gitarrenriffs und die für die Band typische Gesangsarbeit sofort als ALICE IN CHAINS-Songs erkennbar, zumeist fehlt jedoch dieses gewisse Etwas, das die ganz großen Hits der Band prägte („Them Bones“, „Man In The Box“ oder „We Die Young“, um nur ein paar zu nennen) und diese Nummern von anderen Songs abhob. Das soll jetzt aber keinesfalls die Qualität der genannten Stücke mindern, vielmehr handelt es sich um Meckern auf hohem Niveau. Allerdings finden sich im Verlauf der über 67 Minuten auch der eine oder andere Song, der das hohe Niveau der restlichen Scheibe nicht ganz halten kann, „Lab Monkey“ oder „Low Ceiling“ sind meiner Ansicht nach solche Stücke.
Einige der stärksten Songs auf „The Devil Put Dinosaurs Here“ finden sich unter den ruhigen Stücken, beispielsweise „Voices“ oder das wirklich großartige „Scalpel“. Letzteres stellt für mich definitiv das Highlight der Scheibe dar.

ALICE IN CHAINS sind ihrem bewährten Stil treu geblieben und liefern ein hochklassiges Rock Album ab, das sicher keinen langjährigen Fans der Band enttäuschen wird. Natürlich gelingt es nicht, ein Meisterwerk wie „Dirt“ zu toppen, aber das hätte wohl auch niemand erwartet. „The Devil Put Dinosaurs Here“ fügt sich sehr gut in die Diskografie der Seattler ein.

www.aliceinchains.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Hollow
2. Pretty Done
3. Stone
4. Voices
5. The Devil Put Dinosaurs Here
6. Lab Monkey
7. Low Ceiling
8. Breath On A Window
9. Scalpel
10. Phantom Limb
11. Hung On A Hook
12. Choke
Gesamtspielzeit: 67:24

Mike
Weitere Beiträge von Mike

Weitere Beiträge über ALICE IN CHAINS

CD-Bewertung
59 Stimme(n)
Durchschnitt: 2.22
[LESERCHARTS]
Deine Bewertung:
  



War diese Kritik hilfreich?
4 Stimme(n)
Durchschnitt: 4.5
Deine Bewertung:
  


Beitrag vom 24.06.2013
Zurück


Diesen Beitrag per E - Mail verschicken:
An:
Von:
Kommentar: