U.D.O. - Steelhammer
Label: Afm Records
Seit mehr als 40 Jahren ist Udo Dierkschneider nun schon im Musikbusiness und seit 1979 veröffentlicht er Alben, die vor allem für eines stehen - kompromissloser und schnörkelloser Teutonenstahl der Extraklasse. Somit ist die Erwartungshaltung vor jedem Album ziemlich groß und vor "Steelhammer" war sie noch um einiges größer. Wie wird das Album werden ohne den langjährigen Gitarristen, Wegbegleiter und Songwriter Wolf Hofmann, der aus gesundheitlichen Gründen die Band verlassen musste. Damit aber nicht genug. Auch der zweite Gitarrist Igor Gianola verließ die Band. Die Frage ob geeigneter Ersatz gefunden werden konnte ist eindeutig mit ja zu beantworten. Andrey Smirnov (EVERLOST) und Kasperi Heikkinen (CONQUEST) beweisen eindrucksvoll, dass sie die Lücke problemlos zu füllen in der Lage sind.

Und so bietet "Steelhammer" eigentlich alles was man erwartet hat. Schon der Opener erweist sich als wahres Riffmonster in bester ACCEPT Manier, bei dem sich das neue Gitarrenduo bestens einführt. Aber auch die anderen schnellen Songs wissen zu überzeugen, allem voran "Metal Machine" bei dem man sich in ACCEPT's "Breaker" Zeit zurückversetzt fühlt, gefolgt von "Death Ride" und "King Of Mean" die sich ebenso als schnörkellose Teutonenstahl-Granaten präsentieren.

Im Midtempobereich weiß man ebenfalls ohne Wenn und Aber zu überzeugen. So hätte zum Beispiel "A Cry Of Nations" perfekt aufs "Balls To The Walls " Album gepasst. Auch "When Love Becomes A Lie" und "Never Cross My Way" mit einer gelungenen Mischung aus Melodik und Härte überzeugen, wobei letzterer durch den extrem melodiösen Refrain auffällt und schon fast balladeske Züge aufweist, perfekt in Szene gesetzt durch Udo's unvergleichlichen Gesang.

Bislang bewegt man sich auf bekannten Pfaden, aber "Steelhammer" hat dann doch noch einige Überraschungen zu bieten. "Basta Ya" liegt zwar musikalisch im schnellen, UDO-typischen Bereich, überrascht aber durch einen mehrstimmigen, melodiösen Refrain und vor allen Dingen mit spanischen Lyrics. Ist zwar etwas gewöhnungsbedürftig, kommt aber nach einigen Durchläufen ziemlich gut rüber. "Book Of Faith" erinnert in ziemlich böser Weise irgendwie an die James Bond Filmmusik mit stellenweise verzerrten Gesangsparts und orchestralen Parts. Braucht definitiv einige Durchläufe, macht dann aber richtig Spaß. Die größte Überraschung ist aber definitiv "Heavy Rain", eine wunderschöne Ballade in der Udo seine gesanglichen Fähigkeiten einmal mehr unter Beweis stellt und eindrucksvoll beweist, dass er auch die gefühlvolle Seite noch immer beherrscht wie schon in den frühen 80ern mit "Cold Winter Dreams".

Zusammenfassend ist zu sagen, dass "Steelhammer" trotzdem ein typisches U.D.O. Album geworden ist, das alles enthält was Udo zu der Kultfigur gemacht die er ist und er mit 61 Jahren noch immer in der Lage ist die Qualität zu halten und immer wieder echte Killeralben zu veröffentlichen. Auch soundtechnisch ist das Album besser ausgefallen als die letzten beiden, da der Sound irgendwie wärmer und druckvoller rüberkommt und so ein richtig schönes Old-School Feeling erzeugt. Wer auf guten Metal deutscher Prägung steht muss "Steelhammer" einfach haben.

www.udo-online.com


7 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Steelhammer
2. A Cry Of A Nation
3. Metal Machine
4. Basta Ya
5. Heavy Rain
6. Devil´s Bite
7. Death Ride
8. King Of Mean
9. Timekeeper
10. Never Cross My Way
11. Take My Medicine
12. Stay True
13. When Love Becomes A Lie
14. Book Of Faith
Gesamtspielzeit: 61:32

Tom
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Beitrag vom 15.06.2013
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