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EDENBRIDGE - The Bonding
Label: SPV (Steamhammer) |
Die Female-Fronted Gothic Monopolisten EDENBRIDGE ließen sich für ihre neuestes Werk „The Bonding“ viel Zeit, was mehrerer Gründe hatte, wie einige sehr prägende Schicksalsschläge. Doch Lanvall, Sabine und ihre Mitstreiter ließen sich nicht unterkriegen und nutzten die negativen Erlebnisse um diese in kreative Energie umzuwandeln. So ist „The Bonding“ das wohl intensivste und gefühlvollste Werk der Oberösterreicher geworden. Auch wenn man mit Wolfgang Rothbauer (ZOMBIE INC., DISBELIEF, GODHATECODE,...) nun einen von der stilistischen Seite her ungewöhnlichen, aber prominenten Neuzugang zu verbuchen hat, so ist bei EDENBRIDGE Grundsätzlich alles beim Alten geblieben, denn nach wie vor hat Bandboss Lanvall alles Fäden in der Hand.
Dass „The Bonding“ etwas Besonderes für die Band ist, zeigt alleine schon die multimediale Werbekampagne (Krone, GoTv, Puls4, Pro7, usw.) und der Labelwechsel zu SPV. Aber keine Angst trotz dieser Mainstreammedien zeigen sich EDENBRIDGE so heavy wie eh und je. Man beginnt mutig aber passend mit dem 7-Minüter „Mystic River“ ganz ohne Intro oder langen Spielereien. Lanvall steigt mit coolem Straight-Forward Riff und eingängigen Keyboards ins Geschehen ein, während Max an den Drums dem Song den richtigen Drive gibt. Schon bald kommt das Wiener Orchester zum Zug, das dem Song noch den letzten Schliff verpasst. Durch das echte Orchester, auf das man beim Vorgänger verzichtete und dieses Mal durch Fans vorfinanziert wurde, bekommt „The Bonding“, dass sowieso schon eine perfekte Produktion verpasst bekam, nochmal einen richtigen Aufschwung und mehr Volumen. Gegen Ende des Songs wechseln sich dann fette Orchestierung und echte Metal Soli ab. Trotz der Länge wird einem bei dem Track absolut nicht langweilig.
Ganz im Gegensatz zu diesem flotten und Bombast-Metaller stehen die ruhigen Nummern wie das intensive „Star-Crossed Dream“ bei dem Sabine mit ihrer Stimme ihr ganzes Können beweisen darf, das verträumte „Into A Sea Of Souls“, das sich im Verlauf steigert und „Death Is Not The End“, das alleine vom Gesang und dem Piano lebt. Wer sich etwas mehr Action wünscht, der bekommt mit dem starken Ohrwurm „Shadows Of My Memory“ die perfekte Kost. Flinke moderne Riffs, tolle Rhythmik und wie schon auf "MyEarthDream" gibt es ein paar Growls, die natürlich von Wolfgang stammen. Bombastischer geht es dafür auf dem düsteren „The Invisible Force“ zu, während die Single „Alight A New Tomorrow „ sich zum eingängigsten Stück des Albums entwickelt. So ist für jeden Anhänger dieses Genres etwas dabei. Richtig stolz kann die Band aber auf den 15-Minütigen Titeltrack „The Bonding“ sein. Der Song beginnt ruhig, düster und sogar etwas bedrohlich, steigert sich aber immer mehr zur Gothic-Metal Hymne, bei dem auch Eric Martensson (W.E.T., ECLIPSE) mitmischt. Natürlich werden hier auch instrumentale Zwischenspiele und einige Solis geboten.
EDENBRIDGE gehen ihren vor dreizehn Jahren eingeschlagenen Weg beständig weiter und liefern mit „The Bonding“ das intensivste und reifste Werk ihrer Karriere. Ich für meinen Teil hätte mir ein paar mehr schnellere Nummern und weniger Balladen gewünscht, aber unzufrieden kann man mit dieser Veröffentlichung wahrlich nicht sein.
www.edenbridge.org
Beitrag vom 14.06.2013 Zurück
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