SCALE THE SUMMIT - The Migration
Label: Prosthetic Records
Eine abenteuerliche Odyssee in ferne Gefilde, quer zu den eingezeichneten Grenzlinien der Karten diverser Atlanten, über weite Grassteppe, mitten durch sanft wellige, immergrüne Hügel, vorbei an Olivenhainen und einzelnen knorrigen Weidenbäumen. Eine Reise im Sattel eines temperamentvollen, aber doch gutmütigen Rappen, um schließlich festzustellen, dass man nur unterwegs die eigene Glückseligkeit finden wird - so in etwa könnte man den aktuellen Hörgenuss namens “The Migration” von SCALE THE SUMMIT in wenigen Worten umreißen.

Wer die Musik der blutjungen Typen – der Altersschnitt liegt bei knackigen 22 Jahren – aus dem Süden der USA kennt, weiß bereits, was einen beim Durchhören des Silberlings erwartet: Eine rein instrumental feinst aufbereitete akustische Reise. Das hat die Jungs schließlich dazu veranlasst, ihre Musik “Adventure Metal” zu taufen und den Nagel damit zu 100% auf den Kopf zu treffen. Die feinen Melodien schmiegen sich geradezu an die flächigen Akkorde wie der Parkettboden an einen sauber verlegten Estrich, die Bassarbeit ist grundsolide, windet sich mancherorts solistisch, aber nicht egoistisch in höchste Lagen, vereint mit einem tighten Drumming, das nie aufdringlich wird, aber auch dem wildesten Gitarrengefiedel eine fesselnde rhythmische Basis bietet.

Dies alles in Kombination resultiert in gesangs-, aber definitiv nicht belanglosem Material, das sich ein ums andere Mal als perfekter Soundtrack für lange Roadtrips beweist, sofern man den Repeat-Knopf betätigt, da das Album mit einer Länge von 43 Minuten eher sparsam ausfällt. Verglichen mit dem vorigen Longplayer wurde der fast ausufernd epische Anteil in den Songs zurückgenommen, diese fühlen sich dafür wieder härter an und erinnern wieder viel stärker an das grandiose Zweitwerk “Carving Desert Canyons”. Speziell in den Nummern “Odyssey”, “The Dark Horse” sowie dem finalen “The Traveler” können sich die feinen Ingredienzen vollständig entfalten, wie man es von STS (nein, nicht die, die sich ihren Opa zurückwünschen) gewohnt ist.

Ein schönes, wenn auch für diese Band etwas kurzes Album, deshalb hat das Schlusswort der große Wilhelm Busch: “Höchste Zeit ist’s! Reise, Reise!”

www.scalethesummit.com


6 von 7 Punkten

Tracklist:
1. Odyssey
2. Atlas Novus
3. The Olive Tree
4. Narrow Salient
5. Oracle
6. Evergreen
7. The Dark Horse
8. Willow
9. Sabrosa
10. The Traveler
Gesamtspielzeit: 43:10

hellllli
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Beitrag vom 12.06.2013
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