Seit sieben Jahren gibt es kein neues Album mehr von TOOL, doch mit „Passing Through The Zer0s“ gibt es endlich einen Nachfolger zu „10,000 Days“ – Problem dabei: das Teil ist nicht von TOOL, sondern den Newcomern TEMPLE OF THIEVES, die einen absolut glaubwürdigen Klon abgeben. Die Band formierte sich 2010 und wurde interessanterweise von Musikern aus dem Death Metal Bereich gegründet. So zeigen sich die ehemaligen NILE Musiker Chris Spires und John Ehlers von einer komplett anderen Seite. Auch Drummer Flo Mounier tummelt sich normalerweise im extremen Sektor, stammt er doch von CRYPTOPSY. Man komplettierte das LineUp etwas später mit Sänger Michael Rock, der Maynard James Keenan von TOOL zum Verwechseln ähnlich tönt.

Anstatt Blastbeats, Grind-Attacken und Growls rauszuhauen, bieten TEMPLE OF THIEVES wie erwähnt, ruhige und grundge´ige Kost, die auch etwas an die DEFTONES, A PERFECT CIRCLE und STONE TEMPLE PILOTS erinnert. Aber die Lieblingsband der Jungs ist klar TOOL. Und das ist genau das Problem, denn anstatt sich die Band als Inspirationsquelle zu nehmen, so kopiert man diese von Grund auf. Die Variation in der Lautstärke, die wimmernde Stimme von Michael, der prägnante Basssound und die Songstrukturen klingen keineswegs eigenständig und somit auch nicht wirklich authentisch. Noch dazu kommt, dass es keine sonderlich auffallenden Höhepunkte auf „Passing Through The Zer0s“ gibt oder irgendwelche Überraschungen zu entdecken sind. Die elektronischen Spielereien, die immer mal wieder auftauchen sind dafür ganz interessant und lockern die Kompositionen hier und da etwas auf. Ansonsten bleibt das Ganze eher unspektakulär.

„Passing Through The Zer0s“ ist auf keinen Fall ein schlechtes Album. Man merkt den Death Metal Veteranen an, dass sie auch in diesem Genre Ahnung haben und ihre Instrumente wirklich beherrschen. Innovationslos sein ist das eine, aber dann sein Idol komplett kopieren ohne große Momente beizusteuern, ist aber dann schon was ganz anderes. Genrefans bitte vorsichtig Probehören.